AUA-Vorstand Trestl hofft auf baldige Mindestpreise für Flugtickets

AUA-Heckflosse (Foto: Robert Spohr).
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AUA-Vorstand Trestl hofft auf baldige Mindestpreise für Flugtickets

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Die Omikron-Corona-Mutation bereitet auch dem Führungsteam von Austrian Airlines Kopfzerbrechen. Vertriebsvorstand Michael Trestl kritisiert, dass einige Länder wieder Reiseverbote erlassen, obwohl man virologisch noch nicht viel weiß.

Im Gespräch mit der Tageszeitung Kurier malt er auch den Worst-Case, an den man “jetzt einmal nicht denken” solle an die Wand. Wenn die USA ihre Grenzen erneut schließen und auch innerhalb der EU die Grenzen wieder dicht gemacht werden, dann würde dies Austrian Airlines “in der Entwicklung um 14 bis 18 Monate zurückwerfen.” 

Landeverbote sind, so Trestl, nicht der richtige Weg. “Die Leute suchen andere Wege, über Istanbul, Dubai, Abu Dhabi etc. Am Flughafen Wien werden Umsteige-Flüge zwar stärker kontrolliert, aber das ist sehr schwierig. Verständlich, dass die Politik so reagiert, doch die Variante verbreitet sich trotzdem. Und die Rückreise für Österreicher wird unheimlich erschwert”, so der Manager gegenüber dem Kurier.

Angesprochen darauf, ob der jüngste Österreich-Lockdown Auswirkungen auf die Buchungszahlen hat, antwortete Michael Trestl, dass man in Europa derzeit einen Rückgang um zehn bis 15 Prozent verzeichne. Das hat auch Auswirkungen auf die Durchführung der Flüge, denn das AUA-Vorstandsmitglied bestätigt auch, dass oftmals Frequenzen zusammengelegt werden. “Wir versuchen, den Flugplan so stabil wie möglich zu halten. Das gelingt uns großteils, es gibt nur vereinzelt Anpassungen. Da legen wir bei mehreren täglichen Frequenzen Flüge zusammen, aber die Reisenden können immer noch täglich fliegen”, so der Manager gegenüber dem Kurier.

Schub bei Privatreisen, Business Traveller noch zurückhaltend

Der Sommer 2022 soll im Bereich der Privatreisen gut gelaufen sein, denn laut Trestl lag man in diesem Segment um rund zehn Prozent über der Leistung von 2019. Unter dem Strich lag die Gesamtproduktion zwischen 55 und 60 Prozent. Einen besonderen Schub sollen die Buchungen mit der Ankündigung, dass sich die USA für Geimpfte öffnen, bekommen haben. Laut dem AUA-Manager sollen sich die Buchungen vervierfacht haben. Im Bereich der Geschäftsreisen liegt man deutlich unter dem Vorkrisenniveau. Trestl rechnet auch damit, dass das Aufkommen nach der Corona-Pandemie um rund fünf bis zehn Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen wird.

Auf günstige Ticketpreise der Konkurrenz reagiert Michael Trestl gegenüber dem Kurier wie folgt: “Sie können zu Dumpingpreisen ab 9,90 Euro in Europa fliegen, billiger als eine Pizza. Da sind nicht einmal die variablen Kosten gedeckt. Wir erhöhen unsere Kapazität für den Sommer 2022 um zehn Flugzeuge. Auf sehr stark frequentierten Strecken wie Palma stocken wir auf. Überall, wo die Low Coster sind, fliegen wir auch und sind Kapazitätsführer. Unser Flugplan ist wesentlich attraktiver.” Damit konfrontiert, dass Ryanair auch Flugscheine ab fünf Euro anbietet, meinte Trestl: “Wir bieten Palma und zurück ab 60 Euro. Unsere Philosophie als österreichischer Leitbetrieb ist anders – sozial verträglich und ökonomisch und ökologisch vernünftig.”

Austrian Airlines hofft auf Gewesslers Mindestpreise für Flugtickets

Die Billigflieger hätten um rund 30 bis 40 Prozent niedrigere Produktionskosten, schätzt der AUA-Vertriebsvorstand gegenüber dem Kurier. “So tief werden wir nie sein, aber dort wollen wir auch gar nicht hin”, erklärt Trestl. Die Lösung des Wettbewerbsproblems sieht der Austrian-Airlines-Vorstandsdirektor offenbar in den von Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) forcierten Mindestpreisen für Flugtickets.

Trestl hofft, dass diese im Laufe des ersten Quartals 2022 vom Nationalrat beschlossen werden. Austrian Airlines werde die Mindestpreise “voll unterstützen, um Angebote unter den Gestehungskosten zu verhindern”. Einen Seitenhieb macht der Manager auch auf Deutschland, denn dort soll die neue Ampel-Koalition ein ähnliches Vorhaben auf den Weg bringen.

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