Auf Genf-Zürich: Swiss macht Green Fares verpflichtend

Auf Genf-Zürich: Swiss macht Green Fares verpflichtend

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Die Fluggesellschaft Swiss verkauft seit 7. September 2023 auf ihrer Inlandstrecke zwischen Zürich und Genf nur noch so genannte „Green Fares“. Das gilt aber nur für Point-to-Point-Passagiere, denn Umsteiger sind von dieser Maßnahme ausgenommen.

Die schweizerische Lufthansa-Tochter zwingt damit Fluggäste, die auf dieser Route Point-to-Point unterwegs sind, über bereits eingerechnete Aufpreise für Klimaschutzprojekte und SAF-Kraftstoffe zu „spenden“. Laut einer Medienerklärung bietet man auf dieser Strecke innerhalb der Eidgenossenschaft nur noch die so genannten „Green Fares“ an. Es handelt sich dabei um eine Economy-Tarifklasse, die sich die Lufthansa Group einfallen hat lassen, um ihre Produkte besonders umweltfreundlich erscheinen zu lassen bzw. Fluggäste anzusprechen, die an Kompensation und Co interessiert sind.

Der Absatz dieser „grünen Flugtarife“ läuft aber nur äußerst schleppend, da nur wenige Reisende bereit sind den Aufpreis hierfür zu bezahlen. Zwar werden Vielfliegern mehr Meilen angeboten, aber sonst unterscheidet sich der Tarif vom Produkt her nicht sonderlich. Angeblich sollen die Kohlenstoffdioxid-Emissionen kompensiert werden und für den Passagier SAF eingekauft werden. Allerdings lässt sich letzteres kaum kontrollieren. Unter anderem aus diesem Grund erheben Umweltschutzorganisationen bezüglich der „Green Fares“ auch den Greenwashing-Vorwurf. Die Lufthansa Group ist aber definitiv kein Einzelfall, denn in Europa versucht sich so gut wie jede Airline ein besonders grünes und umweltfreundliches Image zu geben. Dies hat zur Folge, dass schon die eine oder andere Klage wegen irreführender Werbung anhängig ist.

Bei Swiss dürfte der Umstand, dass man zwischen Zürich und Genf die verpflichtenden Green-Fare-Tarif testet, wohl eher ein Testlauf sein. Allerdings sind nur Point-to-Point-Reisende – mangels Alternativen – zur Buchung dieser „grünen Tarife“ verpflichtet, denn Umsteiger sind ausgenommen. Dies ist durchaus ein wenig absurd, da diese zumeist wegen längerer Gesamtreisestrecke für mehr Kohlenstoffdioxid-Emissionen als Point-to-Point-Passagiere auf dieser Ultrakurzstrecke sorgen.

Swiss-Chef Dieter Vranckx sieht dies natürlich ein wenig anders und verkündet: „Wir haben eine große Verantwortung gegenüber Gesellschaft und Umwelt. Bis 2050 möchten wir eine Netto-Null-CO2-Bilanz vorweisen. Dieses ambitionierte Ziel können wir nur mit einer ganzen Reihe von Maßnahmen erreichen. Der Green Tarif auf allen Inlandflügen ist ein weiterer Schritt und Teil unserer Strategie. Wir werden unsere Angebote für nachhaltigere Flugreisen kontinuierlich ausbauen“.

1 Comment

  • Peter , 9. September 2023 @ 09:22

    Ja, was ist denn dieses CO2 Thema anderes als ein Geschäftsmodell!? Es geht immer nur um Geld und um nichts anderes. Es gab schon mal so ein ähnliches Geschäftsmodell. Damals konnten sich die Einfältigen gegen Bezahlung von ihren sogenannten Sünden freikaufen.
    Auf der einen Seite empfinde ich das ganze Thema “Klimaschutz” als lächerlich kindisch, auf der anderen Seite aber als zunehmend kriminell, besonders wenn man nun auf gewissen Strecken den Kunden keine Wahl mehr läßt. Was ist das dann noch anderes als Wegelagerei?

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    Auf der einen Seite empfinde ich das ganze Thema “Klimaschutz” als lächerlich kindisch, auf der anderen Seite aber als zunehmend kriminell, besonders wenn man nun auf gewissen Strecken den Kunden keine Wahl mehr läßt. Was ist das dann noch anderes als Wegelagerei?

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