Austrian-Airlines-Chef schließt Kündigungen nicht mehr aus

Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech (Foto: Austrian Airlines/Michèle Pauty).
Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech (Foto: Austrian Airlines/Michèle Pauty).

Austrian-Airlines-Chef schließt Kündigungen nicht mehr aus

Austrian Airlines-CEO Alexis von Hoensbroech (Foto: Austrian Airlines/Michèle Pauty).
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Austrian Airlines kündigte am Donnerstag an, dass aufgrund der weiterhin anhaltenden Corona-Pandemie und der damit verbundenen verhaltenen Nachfrage weitere Sparmaßnahmen gesetzt werden. Hinsichtlich der Ausflottung der Maschinentypen DHC Dash 8-400 und Airbus A319 befinde man sich in einer finalen Phase.

Die Zentralisierung des Flugverkehrs in Wien und die damit verbundene Auflösung aller Bundesländer Crew- und Technik-Basen sowie einiger Stationen zur Passagierabfertigung läuft ebenfalls. Um neben der langfristigen Ergebnisentwicklung auch die Rückzahlung der Kredite zu sichern, konnten 2020 durch Vereinbarungen mit dem Personal sowie Lieferanten und Systempartnern umfassende und mehrjährige Krisenpakete geschnürt werden.

Auch bei der Büro-Infrastruktur hatte Austrian zuletzt eine Reduktion angekündigt, bei der vier von acht Etagen des Austrian Head Office an die Flughafen Wien AG zurückgegeben werden. „Wir sind uns unserer Verantwortung gegenüber den Österreicherinnen und Österreichern bewusst und wollen unsere Kreditschulden, sobald es zu einer Markterholung kommt, schnellstmöglich tilgen“, erklärt Austrian Airlines CEO Alexis von Hoensbroech. „Die Pandemie dauert deutlich länger als erwartet, und die Auswirkungen werden auch noch mehrere Jahre spürbar sein. Daher werden wir die Ergebnisziele, die wir uns im letzten Frühjahr gesetzt hatten, nicht mehr erreichen können. Aus diesem Grund setzen wir jetzt zusätzliche Maßnahmen, um die Zukunft unserer Austrian Airlines dauerhaft abzusichern.“

Personalabbau steht bevor

Um das Risiko einer langsameren Markterholung in den kommenden Jahren zu begrenzen, sollen zwei weitere Airbus Flugzeuge in ein Long-Time-Storage gehen und somit die aktuelle Gesamtflotte von rund 80 Flugzeugen – zumindest bis 2024/2025 – auf 58 statt der bisher geplanten 60 Flugzeuge schrumpfen. Vorgesehen ist dabei auch eine gleichzeitige Erhöhung der Flottenproduktivität. Das wirkt sich – zusammen mit einer Vielzahl weiterer Maßnahmen – auch auf den rechnerischen Überhang beim Personal nach der Krise aus.

Zwar hat die heimische Fluglinie bis Ende Februar bereits etwa 650 Vollzeitstellen durch natürliche Fluktuation abgebaut, allerdings muss bis 2023 nochmal etwas mehr als die gleiche Menge der Personalkapazität reduziert werden. Das wird nicht in allen Bereichen durch weitere Fluktuation erreichbar sein. Es bleibt das Ziel des Unternehmens, möglichst wenige Kündigungen aussprechen zu müssen und dafür gemeinsam mit den Betriebsräten temporäre Lösungen zu finden. Man will hier beispielsweise auch Teilzeitmodelle zur vorübergehenden Reduktion der Personalkapazität prüfen.

„Wir wollen trotz dieser beispiellosen Krise so viele Arbeitsplätze wie möglich erhalten. Die Austrian Airlines wird nach der Krise eine ganz andere sein. Das Unternehmen wird schlanker, digitaler und moderner aufgestellt sein und mit seinem Langstreckendrehkreuz wieder Österreich mit der Welt verbinden“, so der AUA-Generaldirektor.

Trestl hofft auf Green Pass

„Unser Liquiditätspolster ist weiterhin gut, und wir glauben an die Markterholung im Sommer 2021. Bis dahin erwarten wir, dass europaweit genügend Personen geimpft sein werden, sodass Reisen auch nicht mehr mit Reisebeschränkungen oder -verboten einhergehen“, fügt Chief Commercial Officer Michael Trestl hinzu.

Die Buchungslage für den Sommer 2021 bezeichnet der Manager als „gut“. In den letzten beiden Wochen habe man um 50 Prozent mehr Neubuchungen verzeichnet. Hoffnungen setzt Trestl auf den Green Pass, wobei die genaue Ausgestaltung noch offen ist. Jedenfalls meint er: „Mit dem digitalen ‚Grünen Pass‘ in der Tasche wird die Reiselust im Sommer kaum zu bremsen sein“.

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