Die Fluggesellschaft Austrian Airlines konnte im Geschäftsjahr 2023 das Adjusted-Ebit auf 127 Millionen Euro steigern. Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 2.346 Millionen Euro. Mit 13,9 Millionen Fluggästen hatte man um 24 Prozent mehr Reisende an Bord. Dennoch konnte man das Niveau des Rekordjahres 2019 noch nicht erreichen. Damals hatte man 14,7 Millionen Passagiere.
Die starken Finanzzahlen der Austrian Airlines liegen hauptsächlich daran, dass im Vorjahr eine hohe Nachfrage bestanden hat und es gleichzeitig dem Carrier gelungen ist zum Teil stark erhöhte Ticketpreise durchzusetzen. 2023 erhöhte sich der Austrian Airlines Jahresumsatz von 1,871 Milliarden Euro im Vorjahr auf 2,346 Milliarden Euro (+25 Prozent). Die Gesamterlöse lagen mit 2,406 Milliarden Euro um 23 Prozent und die Gesamtaufwendungen mit 2,279 Milliarden Euro um 17 Prozent über dem Vorjahr. Das Adjusted EBIT von Austrian Airlines betrug damit 127 Millionen Euro, im Jahr 2022 waren es 3 Millionen Euro. Zum Stichtag 31. Dezember 2023 beschäftigte Austrian Airlines 6.121 Mitarbeiter (+8 Prozent).
Das Angebot an Sitzkilometern erhöhte sich im Jahresverlauf 2023 um rund ein Viertel auf 25,4 Milliarden (2022: 21,7 Milliarden Sitzkilometer). Die Auslastung lag 2023 mit 81,9 Prozent um 2,5 Prozentpunkte über dem Wert aus 2022 (79,4 Prozent). Der Flugplan von Austrian Airlines wurde zu 98,9 Prozent regulär abgeflogen.
„Wir haben als Team hart gearbeitet, konnten Spitzenwerte bei Regelmäßigkeit und Pünktlichkeit erreichen und die Nachfrage war hoch. Das sehr gute Jahresergebnis löst eine Ausschüttung von einer Erfolgsbeteiligung in Höhe von insgesamt mehr als 30 Millionen Euro an alle Mitarbeitenden aus und honoriert damit, dass dieser Erfolg natürlich gemeinsam als Team erreicht wurde”, zeigt sich Austrian Airlines CEO Annette Mann erfreut. „Die Rahmenbedingungen in der Flugbranche und am Standort bleiben jedoch durch geopolitische Unsicherheiten und diverse politische Entscheidungen herausfordernd. Wir waren in Summe sehr zufrieden mit dem Jahr 2023, aber wir werden viel dafür tun müssen, dass dieser Erfolg kein One-Hit-Wonder bleibt“.
Noch im Laufe des März 2024 sollen die ersten beiden Langstreckenflugzeuge des Typs Boeing 787-9 übernommen werden. Es handelt sich um Leasingmaschinen, die vormals bei Bamboo Airways im Einsatz waren. Nach Trainingsflügen auf der Kurzstrecke werden die beiden Flugzeuge voraussichtlich im Frühsommer in das Langstrecken-Netz Richtung Nordamerika integriert. Die AUA-Langstreckenflotte wächst damit auf 11 Flugzeuge, die gesamte Bestandsflotte wird dann 68 Maschinen umfassen. Bis 2028 erhält Austrian neun weitere Dreamliner, womit sukzessive die bestehenden Langstreckenjets der B777- und B767-Familie von Austrian abgelöst werden.
Im Bereich der Kurz- und Mittelstrecke hat Austrian Airlines seit Oktober 2022 insgesamt fünf Airbus A320neo eingeflottet. Diese wurden zwischenzeitlich in den Liniendienst gestellt. „Neben der sukzessiven Modernisierung und Erweiterung unserer Flotte freuen wir uns über Top-Pünktlichkeitswerte im Jahr 2023. Wir lagen im Vorjahr auf Platz drei der pünktlichsten Airlines Europas. Das macht uns als Team stolz und unterstreicht unsere Verlässlichkeit gegenüber unseren Gästen“, erklärt COO Francesco Sciortino.
Das Streckennetz wurde im Winterflugplan 2023/24 um die Destinationen Rovaniemi, Kittilä und Sevilla ergänzt. Im Sommer 2023 wurden Porto, Marseille und Vilnius neu aufgenommen bzw. reaktiviert. Auch 2024 wird das bestehende Angebot ausgeweitet. Im Sommerflugplan 2024 werden kontinental die Destinationen Bremen und Tbilisi in Georgien aufgenommen. Mit der neuen Langstreckendestination Boston ab Sommer 2024 baut Austrian die Präsenz am Flughafen Wien weiter aus. Boston wird künftig als Ganzjahresdestination angeflogen und bis zu sechsmal pro Woche bedient. Das Langstreckennetz wird damit auf 19 Destinationen erweitert. Im Gesamtjahr 2024 bietet der Carrier insgesamt 125 Destinationen an.
„Mit unseren neuen Destinationen bieten wir unseren Gästen 2024 ein noch größeres Destinationsportfolio, mehr Flüge und ein überaus attraktives Flugangebot. Dabei ist klar: Austrian ist und bleibt die klare Nummer 1 in Wien. Nordamerika wird weiterhin unser Fokus auf der Langstrecke sein und schon bald werden die ersten Gäste mit unseren neuen Langstreckenflugzeugen abheben“, erklärt Chief Commercial Officer Michael Trestl.
„Wir sind gestärkt mit Rückenwind aus dem Jahr 2023 ins neue Jahr gestartet. 2023 darf aber kein One-Hit-Wonder bleiben! Wir müssen alle Anstrengungen unternehmen, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Die Themen Inflation und Standortkosten in Österreich erfordern Disziplin und Planung. Jeder zusätzliche Prozentpunkt an Inflation in Österreich kostet uns 25 Millionen Euro pro Jahr. Als Airline stehen wir im globalen Wettbewerb und müssen daher unsere Ticketpreise attraktiv für unsere internationalen Gäste halten“, betont Annette Mann. In den kommenden Jahren stehen bei Austrian angesichts der Flottenmodernisierung auf der Langstrecke Investitionen in Höhe von rund drei Milliarden Euro (Listenpreis) an. „Wir wollen unsere führende Position nicht nur halten, sondern ausbauen. Das ist auch notwendig, um die hohen Investitionen in unsere Flotte und weiteres Wachstum finanzieren zu können“, so Annette Mann abschließend.
Die AUA-Zahlen auf einen Blick:
Die wichtigsten Zahlen des Jahres 2023 im Überblick (gerundet)
1-12 2023 | 1-12 2022 | Veränderung zu 2022 | |
Umsatz in Mio. € | 2.346 | 1.871 | +25% |
Adj. Gesamterlöse in Mio. € | 2.406 | 1.949 | +23% |
Adj. Gesamtaufwendungen in Mio. € | 2.279 | 1.946 | +17% |
Adjusted EBIT in Mio. € | 127 | 3 | – |
EBIT in Mio. € | 127 | -1 | – |
Fluggäste Tsd. | 13.857 | 11.142 | +24% |
Angebotene Sitzkilometer (ASK) in Mio. | 25.444 | 21.700 | +17% |
Auslastung (Passagierfaktor) in % | 81,9 | 79,4 | +2,5pp |
Anzahl Flüge | 113.417 | 95.040 | +19% |
Flottengröße (Bestandsflotte) | 66 | 63 | +3 |
Regelmäßigkeit | 98,9% | 98,8% | +0,1pp |
Pünktlichkeit bei Abflug | 78,9% | 77,3% | +1,6pp |
Pünktlichkeit bei Ankunft | 84,4% | 83,2% | +1,2pp |
Die wichtigsten Zahlen des vierten Quartals 2023 im Überblick (gerundet)
Q4 2023 | Q4 2022 | Veränderung zu 2022 | |
Umsatz in Mio. € | 541 | 505 | +7% |
Adj. Gesamterlöse in Mio. € | 551 | 521 | +6% |
Adj. Gesamtaufwendungen in Mio. € | 568 | 521 | +9% |
Adjusted EBIT in Mio. € | -17 | 0 | – |
EBIT in Mio. € | -16 | 1 | – |