Austro Control und Vida erzielen “Kompromiss-KV”

Tower am Flughafen Wien (Foto: René Steuer).
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Austro Control und Vida erzielen “Kompromiss-KV”

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Die Geschäftsleitung der Austro Control und die Gewerkschaft Vida erzielten in den Kollektivvertragsverhandlungen einen Kompromiss, der den Fortbestand des Unternehmens sichern soll. Nach neun Verhandlungsrunden steht nun ein Ergebnis, das auch ein Sparpaket beinhaltet.

Die Austro Control ist eine von sehr wenigen österreichischen Firmen, die Kollektivverträge selbst ausverhandeln und abschließen darf. Ansonsten ist dies den Sozialpartnern vorbehalten. Da auch die ACG aufgrund des stark gesunkenen Luftverkehrs weniger Einnahmen verzeichnet, drängte die Geschäftsleitung auf ein hartes Sparpaket.

„Wir haben uns mit der Geschäftsführung zu einem Sparpaket durchgerungen, das die Austro Control absichert und weiterhin einen sicheren Flugverkehr in Österreich garantiert. Die Einzigen, die Verantwortung für das Unternehmen übernehmen und einen Beitrag leisten, sind somit die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, erklärt Vida-Fachbereichsvorsitzender Daniel Liebhart, der auch kritisiert, dass Austro Control von der Republik Österreich als Eigentümer „im Stich gelassen“ wird.

„Wird nichts unternommen, rutscht das Eigenkapital des Unternehmens ins Negative. Damit hängt nicht nur das ganze Unternehmen in der Luft, sondern auch die gesamte Flugsicherung in Österreich. Ohne Austro Control gäbe es keinen sicheren Flugverkehr“, so Liebhart, der selbst Fluglotse ist. „Aktuell befinden wir uns in der schwersten Krise der Luftfahrt. Alle großen Unternehmen sind in Kurzarbeit und haben die Arbeitszeit auf unter 30 Prozent reduziert. Die engen Personalkapazitäten der Austro Control lassen jedoch selbst bei dieser Auslastung keine Kurzarbeit im Unternehmen zu. Die Krise hat lediglich dazu geführt, dass das Unternehmen erstmals seit Jahrzehnten wieder vertragskonforme Dienstpläne erstellen kann.“ Die Lage ist jedoch laut Gewerkschaft schon lange bekannt und wurde bereits im Jahr 2006 von Betriebsrat und Gewerkschaft festgestellt.

Der Aufsichtsrat forderte in den letzten Jahren wiederholt Einsparungen beim Personal und wollte damit – so die Gewerkschaft – die Gebühren langfristig senken. Das wurde bereits wiederholt von der Vida kritisiert, die vermutet, dass dadurch ein Dumpingwettbewerb in Österreich regelrecht beflügelt werden könnte. „Aufgrund der großen Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen Austro Control ist es nie außer Frage gestanden, dass sich die Belegschaft ihrer hohen Verantwortung – auch in Krisenzeiten – bewusst ist. Jedoch hat diese Schmutzkübelkampagne, die gegen die Mitarbeiter geführt wurde, nachhaltig viel Vertrauen zerschmettert“, ärgert sich Liebhart.

Fakt sei, dass weder der Eigentümer noch der Aufsichtsrat etwas zur Rettung des Unternehmens beigetragen haben. „Das Agieren der Kapitalvertreter war in dieser Situation an Skrupellosigkeit nicht zu überbieten. Das werden wir für die Zukunft auch nicht vergessen“, schließt Liebhart.

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