Die Fluggesellschaft Azores Airlines soll bis voraussichtlich Oktober 2023 privatisiert werden. Bereits jetzt wird die Trennung von Konzernmutter Sata vorbereitet. Die Regionalregierung der Azoren hat sich zu diesem Schritt auch aufgrund von Vorgaben, die seitens der EU-Kommission aufgrund gewährter Staatshilfen gemacht wurden, entschlossen.
Allerdings hat man an potentielle Käufer auch bestimmte Vorstellungen, denn man will sicherstellen, dass Azores Airlines die Arbeitsplätze erhalten kann und auch weiterhin in der Lage ist so genannten gemeinwirtschaftlichen Verpflichtungen nachzukommen. Eine Privatisierung der Regionalfluggesellschaft Sata ist derzeit nicht vorgesehen.
Zunächst sind Regierung und Parlament am Zug. Laut Duarte Freitas, Minister für Finanzen, Planung und öffentliche Verwaltung, wird zunächst das so genannte Aufgabenheft bis voraussichtlich Ende Feber 2023 genehmigt werden. Anschließend beabsichtigt man die Verhandlungen mit potentiellen Käufern „bis September oder Oktober 2023“ zu einem positiven Abschluss zu bringen.
Ein freihändiger Verkauf ist nicht vorgesehen, denn die Privatisierung wird ausgeschrieben. Bieter können dann bis zu einer gewissen Deadline ihre Offerte einreichen. Die Regionalregierung wird dann mit jenem Anbieter, den man als optimal empfindet, in exklusive Verhandlungen treten. Geht alles nach Plan, so soll bis Oktober 2023 feststehen an wen Azores Airlines gehen wird. Bei vergleichbaren Vorhaben ist es in der Vergangenheit immer wieder zu Verzögerungen gekommen und es ist nicht unwahrscheinlich, dass es auch bei dieser Privatisierung nicht auf Anhieb klappen könnte.
Zunächst sollen 51 Prozent des Aktienkapitals der Azores Airlines verkauft werden. Die Ausschreibung wird laut Regionalregierung einen Passus enthalten, der eine Beschäftigungsgarantie für einen bestimmten Zeitraum enthalten wird. Damit will man gegenüber der Belegschaft, die der Privatisierung durchaus kritisch gegenübersteht, Vertrauen schaffen. Weiters soll eine Auflage sein, dass sich Azores Airlines bei jeder öffentlichen Ausschreibung, die im Zusammenhang mit PSO-Strecken zwischen den Azoren und dem Festland veröffentlicht wird, bewerben muss. Weiters will man dass die Verbindungen zwischen Lissabon und Porto und den Inseln Sao Miguel und Terceira sowie die Verbindung zur azoreanischen Diaspora in Nordamerika aufrechterhalten werden und der Sitz des Unternehmens “für einen bestimmten Zeitraum” auf den Azoren bleibt.