Die beabsichtige Privatisierung von Azores Airlines wurde – zumindest vorläufig – ausgesetzt, denn nur zwei Bieter haben je ein Angebot abgegeben. Diese sollen aus der Sicht der Inselregierung nicht nur viel zu niedrig sein, sondern auch noch betragsmäßig fast ident. Nun wurden die beiden Interessenten aufgefordert ihre Angebote nachzubessern.
Laut lokalen Medienberichten haben das Atlantic Consortium, dem unter anderem die Airlines White und Euro Atlantic sowie das Consulting-Unternehmen Old North Ventures angehören sowie das Newtour Azores Konsortium, dem beispielsweise der Reisekonzern New Tour und die österreichische MS Aviation angehören, geboten haben. Beide sollen angeboten haben, dass zu einem Preis von 6,50 Euro pro Aktie übernommen wird.
Die zuerst genannte Gemeinschaft will Azores Airlines zum Gesamtpreis von 4,875 Millionen Euro (entspricht 750.000 Aktien) übernehmen und New Tour bietet für 760.000 Anteilsscheine 4,94 Millionen Euro. Die Regionalregierung hat sich sicherlich ein wesentlich größeres Interesse erhofft und ist der Ansicht, dass die Angebote viel zu niedrig sind. Auffällig ist auch, dass beide Bieter den gleichen Kaufpreis in ihre Interessensbekundungen geschrieben haben und sich die Offerte lediglich um 10.000 Aktien unterscheiden.
Die momentane Konzernmutter Sata Holding informierte die Öffentlichkeit darüber, dass die beiden Angebote im Hinblick auf den Preis ident sind und unter Berücksichtigung der Bedingungen der Ausschreibung das öffentliche Verkaufsverfahren vorläufig ausgesetzt wird. Beide Konsortien wurden dazu aufgefordert ihre Offerte signifikant nachzubessern. Dazu wurde eine vergleichsweise sehr kurze Frist eingeräumt.
Sollten diese nicht erhöht werden, so kann die Regierung andere Kriterien zur Ermittlung des Zuschlags heranziehen. Allerdings besteht auch die Möglichkeit, dass der Privatisierungsprozess abgeblasen wird und der Verkauf von Azores Airlines gänzlich neu ausgeschrieben wird.