Bahn: EU-Kommission will Fahrkartenverkauf europaweit öffnen – DB wehrt sich

Intercity Express (Foto: Jan Gruber).
Intercity Express (Foto: Jan Gruber).

Bahn: EU-Kommission will Fahrkartenverkauf europaweit öffnen – DB wehrt sich

Intercity Express (Foto: Jan Gruber).
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Das von manchen Politkern und selbsternannten „Klimaschützern“ angeblich so umweltfreundliche Reisen mit der Eisenbahn, kann innerhalb Europas schon allein beim Kauf von Fahrkarten durchaus kompliziert werden. Die EU-Kommission will nun die Bahngesellschaften zur Zusammenarbeit zwingen. Doch die Pläne gehen noch viel weiter und das passt beispielsweise der Deutschen Bahn AG so ganz und gar nicht in den Kram.

Wenn man eine längere Reise unternehmen möchte, ist es oftmals nicht möglich durchgehende Fahrkarten zu erwerben. Immer wieder stehen Reisende vor folgendem Problem: Ab irgendeinem Umsteigeort kann man die Fahrkarte nicht mehr vorab im Heimatland oder über das Internet kaufen, weil zum Beispiel die lokale Bahngesellschaft gar keinen Internetvertrieb nutzt. Oder aber dieser ist lediglich in Landessprache gehalten und es gibt somit eine sprachliche Barriere.

Die Luftfahrt ist hier wesentlich weiter als der Eisenbahnverkehr, denn zumindest innerhalb Europas kann – mit wenigen Ausnahmen – so ziemlich jede Flugstrecke bequem von zu Hause aus oder über Reisebüros gebucht werden. Beim Eisenbahnverkehr ist das schlichtweg in zahlreichen Fällen nicht möglich. Darin sieht die EU-Kommission einen erheblichen „Hemmschuh“, der den Umstieg auf den Schienenverkehr behindern könnte.

Man plant nun, dass die einzelnen Betreiber dazu verpflichtet werden untereinander zu kooperieren, so dass durchgehender Vertrieb von Tickets möglich ist. Doch die EU-Kommission will es dabei nicht belassen, sondern Eisenbahnanbieter dazu zwingen, dass diese ihre Vertriebssysteme für Drittanbieter öffnen und diesen den europaweiten Vertrieb von Fahrkarten ermöglichen. Dafür werden dann auch Provisionen, die von den Bahngesellschaften zu tragen sind, fällig.

Sinn und Zweck: Der EU-Kommission schwebt vor, dass es künftig Homepages, über die man durchgehende Fahrscheine quer durch die EU kaufen kann, gibt. Damit soll entfallen, dass man sich durch verschiedene Websites, zum Teil in unterschiedlichen Sprachen quälen muss bzw. Fahrkarten überhaupt nur vor Ort am Schalter oder Automaten kaufen kann.

In Deutschland wehrt sich die Deutsche Bahn AG mit Händen und Füßen gegen die Pläne der Behörde. Diese will nämlich keinen Vertrieb über Drittanbieter, die keine Lizenzgebühren dafür, dass sie überhaupt Bahnfahrkarten verkaufen dürfen, entrichten müssen. Und schon gleich gar nicht will man Provisionen bezahlen müssen. Der DB wäre es wohl am liebsten, wenn sämtliche Fahrscheine nur noch über eigene Apps und die eigene Homepage erhältlich sind, denn auch die Schalter und Automaten kosten Geld.

Jedenfalls setzt man sich gegen die Pläne der EU-Kommission, die dazu führen könnten, dass man die Systeme für Drittanbieter öffnen muss und auch Informationen wie Ausfälle, Verspätungen und so weiter zur Verfügung stellen muss plus für die Vermittlung von Fahrkarten Provisionen abtreten muss. In Brüssel ist man aber der Ansicht, dass die ganze Branche davon profitieren kann, wenn spezialisierte Anbieter oder aber zusätzlich die Bahngesellschaften selber europaweit Tickets anbieten.

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