Bei Ryanair ist die Krise vorbei – aber nur für Michael O’Leary

Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).
Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).

Bei Ryanair ist die Krise vorbei – aber nur für Michael O’Leary

Michael O'Leary in Wien (Foto: Jan Gruber).
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Vereinigung Cockpit übt Kritik: Beschäftigte müssen weiter Krisenabschläge beim Gehalt hinnehmen, während Airline-Boss O’Leary wieder volles Gehalt bezieht.

Im Zuge der Corona-Krise mussten die Mitarbeiter von Ryanair harte Einschnitte hinnehmen. Heftige Gehaltseinbußen haben die Crews hart getroffen. Die Pilotinnen und Piloten haben sich darauf verlassen, dass ihre – zusätzlich zur Kurzarbeit implementierte – bis zu zwanzigprozentige Gehaltskürzung schnellstmöglich wieder auf das Niveau vor der Krise angepasst wird. Zu diesem Vertrauen hat auch beigetragen, dass Michael O’Leary sein Gehalt damals freiwillig gekürzt hatte.

Was derzeit passiert, ist jedoch etwas ganz anderes: Ryanair bietet seinen Pilotinnen und Piloten zwar eine Rückkehr zum Vorkrisen-Niveau an, jedoch erst in ein bis zwei Jahren. Im Gegenzug will man die Einstiegsgehälter verringern und das Inflationsrisiko auf die Beschäftigten abwälzen. Von einer Wiederherstellung der Kaufkraft auf das Level vor Corona wären die Pilotinnen und Piloten, ginge es nach Ryanair, für die nächsten vier Jahre weit entfernt.

“Wie aus Protokollen von Investorengesprächen hervorgeht, ließ Michael O’Leary aber schon in der Krise keinen Zweifel daran, die Situation zum Nachteil der Beschäftigten ausnutzen zu wollen. Während mit einer zeitnahen Erholung gerechnet wurde, versprach er die Kürzungen auf drei bis vier Jahre strecken zu wollen, um Kostenvorteile für das Unternehmen zu generieren”, so Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik.

Dass der Ryanair-Chef nun wieder sein volles Vorkrisen-Gehalt bezieht, während seine Beschäftigten schlimmstenfalls noch Jahre unter gekürzten Bezügen leiden müssen, setzt die altbekannte mitarbeiterfeindliche Linie fort. Aus Sicht aller Ryanair-Beschäftigten ist dieses Vorgehen zutiefst unfair und zeigt das Mindset des Airline-Bosses.

Die Vereinigung Cockpit kritisiert in diesem Zusammenhang die immer weiter um sich greifende Strategie vieler Airlines, Krisen nicht gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu bewältigen, sondern unter dem Vorwand von Krisen temporär notwenige Kostensenkungen dauerhaft festschreiben zu wollen.

“Das zerstört das Vertrauen, sich noch auf irgendeine Zusage verlassen zu können, unterminiert die Loyalität der Beschäftigten und befördert die Abwanderung von Fachkräften aus der Branche”, so Gröls abschließend.

1 Comment

  • Aviator , 30. Juli 2022 @ 11:21

    Wer mit Ryanair fliegt, ist selber schuld…..

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