Airbus A330-300 (Foto: Pixabay).
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Beinahe-Katastrophe am JFK Airport: Geistesgegenwart der Swiss-Piloten verhindert Unfall

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Am 17. April 2024 wurde am John F. Kennedy International Airport in New York eine potenziell fatale Kollision durch die schnelle Reaktion der Piloten von Swiss 17 abgewendet. Der Airbus A330-300 der Swiss International Air Lines, der nach Zürich fliegen sollte, erhielt Startfreigabe, während vier andere Flugzeuge gleichzeitig die Startbahn überquerten. Dank eines umsichtigen Startabbruchs verhinderten die Piloten eine Katastrophe.

Um 16:45:47 Uhr erteilte der Tower Swiss 17 die Startfreigabe. Doch eine Sekunde später erlaubte ein anderer Fluglotse Delta 29, einer Boeing 767-400, die gerade aus Nizza gelandet war, die Startbahn 4L zu passieren. Innerhalb der nächsten elf Sekunden erhielten auch eine Boeing 737 MAX 8, eine Airbus A220-300 und eine Embraer E175 die Erlaubnis, die aktive Startbahn zu überqueren. Die Piloten von Swiss 17, die diese gefährliche Situation erkannten, brachen den Start sofort ab und bremsten den Airbus sicher aus einer Geschwindigkeit von 50 Knoten ab. Der geringste Abstand zum ersten kreuzenden Flugzeug betrug etwa 1,4 Kilometer.

Untersuchungen

Ein vorläufiger Bericht der National Transportation Safety Board (NTSB) schlüsselte den Vorfall detailliert auf. Die Untersuchung ergab, dass zum Zeitpunkt des Vorfalls zehn Fluglotsen, zwei Trainees und ein Supervisor im Tower arbeiteten, was den Richtlinien für diese Schicht entspricht. Der Bericht der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST) bestätigte die Ernsthaftigkeit des Zwischenfalls.

Der Vorfall mit Swiss 17 reiht sich in eine Serie ähnlicher Ereignisse an US-Flughäfen ein. Bereits im Januar 2023 verhinderten Delta-Piloten in New York mit einer Vollbremsung ihrer Boeing 737-900ER eine drohende Kollision mit einer Boeing 777-200 von American Airlines auf derselben Startbahn.

Sicherheitsmaßnahmen und technische Überwachung

Die Federal Aviation Administration (FAA) hat als Reaktion auf solche Vorfälle 35 große US-Flughäfen mit dem Advanced Surface Movement Guidance and Control System (ASDE-X) ausgestattet. Dieses System überwacht permanent Radar-, Satelliten- und Multilaterationsdaten und alarmiert Fluglotsen bei möglichen Konflikten auf dem Pisten- und Rollwegsystem.

Trotz der Installation von ASDE-X am JFK Airport schlug das System beim Vorfall mit Swiss 17 keinen Alarm. Laut NTSB lag dies daran, dass Swiss 17 zu keinem Zeitpunkt die Schwellenwerte für Beschleunigung und Geschwindigkeit erreichte, die dem System signalisiert hätten, dass sich das Flugzeug im Startlauf befand.

Internationale Reaktionen und weitere Entwicklungen

Die internationale Luftfahrtgemeinschaft verfolgt diese Vorfälle mit Besorgnis. Flugsicherheitsexperten betonen die Notwendigkeit kontinuierlicher Verbesserungen in der technischen Überwachung und der Schulung von Fluglotsen, um solche gefährlichen Situationen zu vermeiden. Die Pilotenvereinigungen loben die schnelle Reaktion der Swiss-Piloten, die durch ihre Professionalität und Geistesgegenwart eine potenzielle Katastrophe abwenden konnten.

Zusätzlich zu den technischen Lösungen wird auch über organisatorische Maßnahmen diskutiert. Dazu gehören strengere Protokolle für die Kommunikation zwischen Fluglotsen und Piloten sowie verbesserte Koordinationsmechanismen innerhalb des Towers. Ein weiterer Vorschlag ist die regelmäßige Durchführung von Sicherheitstrainings und Simulationen, um Fluglotsen und Piloten besser auf unerwartete Situationen vorzubereiten.

Der Zwischenfall am JFK Airport unterstreicht die kritische Bedeutung von Wachsamkeit und schnellen Reaktionen im Luftverkehr. Dank der umsichtigen Handlung der Swiss-Piloten konnte eine mögliche Kollision verhindert werden. Es bleibt zu hoffen, dass die laufenden Untersuchungen und die Implementierung weiterer Sicherheitsmaßnahmen dazu beitragen werden, die Häufigkeit solcher gefährlicher Situationen zu minimieren und die Sicherheit im Luftverkehr weiter zu verbessern.

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