BER nimmt die Südbahn vom Netz

Absperrband am Flughafen Berlin-Brandenburg im Terminal 1 (Foto: Granit Pireci).
Absperrband am Flughafen Berlin-Brandenburg im Terminal 1 (Foto: Granit Pireci).

BER nimmt die Südbahn vom Netz

Absperrband am Flughafen Berlin-Brandenburg im Terminal 1 (Foto: Granit Pireci).
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Die Geschäftsführung des Flughafens Berlin-Brandenburg sieht für das Jahr 2021 keine Aussicht auf Erholung der Luftfahrtbranche. Derzeit liegen die Passagierzahlen bei etwa zehn Prozent des Vorjahresmonats. Nun will man Maßnahmen ergreifen und so bald wie möglich die Südbahn vom Netz nehmen.

„2021 wird eines der schwersten Jahre in der Geschichte der FBB. Kein Flughafen in Deutschland wird in der Lage sein, mit den prognostizierten Passagierzahlen seine Betriebskosten zu decken. Die FBB trifft die zweite Corona-Welle in einer Situation, in der wir uns auf den Weg aus dem roten Zahlen hätten machen können. Jetzt helfen nur zwei Dinge: Die Bereitschaft unserer Gesellschafter, in der Krise zu uns zu halten und das Engagement des Unternehmens FBB so effizient und kostengünstig zu arbeiten, wie es irgendwie geht. Mit einer gemeinsamen Kraftanstrengung wird es uns gelingen, den BER für die wirtschaftliche Erholung Ostdeutschlands gut aufzustellen“, so Geschäftsführer Engelbert Lütke Daldrup.

Das Terminal 5 (ehemaliger Flughafen Schönefeld) soll spätestens im Frühjahr 2021 für zumindest ein Jahr geschlossen werden. Mit den beiden Maßnahmen, denen der Aufsichtsrat bereits zugestimmt hat, will die Betreibergesellschaft die Kosten senken. Die Kurzarbeit soll ab dem 1. Dezember 2020 fortgesetzt werden. Um weitere Einsparungen und Kostensenkungen zu erreichen, wurde darüber hinaus ein gesondertes Ausgabenboard etabliert. Darin werden alle Ausgaben über einem Schwellenwert von 25.000 Euro hinsichtlich ihrer betrieblichen Notwendigkeit streng überprüft, so die FBB.

„Vor dem Hintergrund des starken Rückgangs der Passagierzahlen, der aus der europaweit um sich greifenden zweiten Infektionswelle seit Mitte Oktober entstanden ist, passte die Geschäftsführung die für das Jahr 2020 erwartete Passagierzahl von insgesamt 10 Millionen auf 9 Millionen an. Die damit verbundenen Einnahmeausfälle können durch die Corona-Hilfen in Höhe von 300 Millionen Euro für dieses Jahr ausgeglichen werden. Die zweite Corona-Welle beeinflusst auch den Blick auf das Jahr 2021. Wie alle anderen deutschen Flughäfen muss die FBB davon ausgehen, dass die Passagierzahlen in 2021 weiter niedrig bleiben. So rechnet der deutsche Flughafenverband ADV für 2021 mit einem Verkehrsaufkommen, das gegenüber 2019 nur bei etwa einem Drittel liegt. Auch die FBB hat ihre Erwartungen nach dem 2. Lockdown angepasst. Die Geschäftsführung berichtete dem Aufsichtsrat, dass nach aktueller Einschätzung nur noch von 30 Prozent der Passagiermenge des Vorkrisenniveaus ausgegangen werden kann. Die Corona-Pandemie stellt eine so gravierende Zäsur in der Luftverkehrsbranche dar, dass die mittel- und längerfristige Entwicklung aktuell nicht belastbar vorhersehbar ist und nur in groben Bandbreiten abgeschätzt werden kann. Es wird allerdings allgemein erwartet, dass der Luftverkehr sich mittelfristig erholt und der Bedarf und Wunsch nach Flugreisen weiter groß ist Sollte sich die Einschätzung der Geschäftsführung bestätigen und der Flugverkehr in 2021 gegenüber 2020 nicht signifikant wachsen, muss trotz der Einsparungen von einem Gesamtfinanzierungsbedarf der FBB von insgesamt bis zu 660 Millionen Euro ausgegangen werden. Dies führt zu einer Zusatzsumme von 552 Millionen Euro, die einen bereits im Jahr 2018 beschlossenen Gesellschafterbeitrag von 108 Millionen Euro aufstockt“, schreibt die Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH in einer Aussendung.

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