Der Flughafen Berlin-Brandenburg will im kommenden Jahr wieder an jene Passagierzahlen, die man vormals an den ehemaligen Airports Tegel und Schönefeld erreichen konnte, anknüpfen. Man rechnet damit, dass im Jahr 2024 um etwa acht Prozent mehr Fluggäste abgefertigt werden können. Damit ist man aber noch immer um etwa zehn Millionen Reisende pro Jahr unter dem Vorkrisenwert.
Allerdings gibt es auch einige Dämpfer: Ryanair und Easyjet, die traditionell für viele Fluggäste gesorgt haben, haben ihre Angebote deutlich zurückgefahren. Dies hängt nach Angaben der beiden Anbieter mit hohen Flughafengebühren, aber auch in Deutschland generell teurer Steuern zusammen. In junger Vergangenheit wurden zwar einige Neuaufnahmen angekündigt, jedoch ist das Angebot dennoch deutlich geringer als vormals in Schönefeld und Tegel.
Gegenüber Reuters News sagte BER-Chefin Aletta von Massenbach unter anderem, dass man davon ausgeht, dass im Jahr 2024 etwa 24,8 Millionen Passagiere den Flughafen Berlin-Brandenburg nutzen werden. Damit würde man aus ihrer Sicht an die Leistung von Schönefeld und Tegel anknüpfen, jedoch räumte sie auch ein, dass man vom Wert, den die beiden vormaligen Flughäfen im Jahr 2019 erreichen konnten, noch weit entfernt bleiben wird. Damals hatten SXF und TXL gemeinsam 35,65 Millionen Reisende. Erst ungefähr gegen Ende des laufenden Jahrzehnts werde sich der BER vollständig von den Auswirkungen der Corona-Pandemie und dem für die Luftfahrt ungünstigen politischen Klima erholt haben.
Mit wenigen Ausnahmen hinken die deutschen Verkehrsflughäfen der Leistung, die man vor der Krise hatte, weit hinterher. Ein paar wenige Regio-Airports konnten das Aufkommen bereits übertreffen. Dies hängt zumeist damit zusammen, dass man sich mit Lowcostern wie Ryanair und/oder Wizz Air arrangiert hat und diese zusätzliche Strecken aufgenommen haben oder aber bestehende deutlich aufgestockt haben. Noch härter als Berlin-Brandenburg wurde der Flughafen Stuttgart getroffen, denn mit Ausnahme einer Vueling-Route ist das komplette Lowcost-Angebot weggebrochen. In weiterer Folge sind bei Platzhirsch Eurowings und anderen Anbietern die Preise deutlich gestiegen. Seitens der Landespolitik sind entsprechende Gegenmaßnahmen in Form neuer Incentive-Programme oder Senkungen von Gebühren nicht gewünscht.