Drei wöchentliche Flüge nach LAX mit dem 787-9 Dreamliner von Berlin/Brandenburg.
Nach fünf Jahren Unterbrechung gibt es seit heute wieder eine Verbindung von Berlin nach Los Angeles. Die erst wenige Monate alte norwegische Start-Up-Airline „Norse Atlantic Airways“ bietet ab sofort drei wöchentliche Non-Stop Flüge von Berlin nach Los Angeles an. Die Freude darüber ist am heutigen Tag in Berlin deutlich spürbar.
„Berlin bekommt wieder eine Verbindung an seine älteste Partnerstadt“ (seit 1967 – Anm. der Redaktion) sagte der Berliner Wirtschaftssenator Stephan Schwarz anlässlich des Erstfluges und wird ebenfalls nicht müde zu betonen, dass auch die Verbindung mit dem US-Bundesstaat Kalifornien, der dortigen Wirtschaft sowie dem „IT-Hub“ – Silicon Valley für die hiesige Wirtschaft einen immensen Zugewinn bedeutet. Schwarz freut sich aber auch das Norse gezielt „jüngere Passagiere und Besucher von Berlin ansprechen will“.
Ein Ziel welches auch seitens Norse vor Ort bekräftigt wird. Norse erspart mit dem Direktflug zwischen dem „BER und LAX“ auch lästiges Umsteigen und warten – und darauf legt Norse Chief Operation Officer (COO) Thom-Arne Norheim großen Wert – „natürlich sinke auch das Risiko eines Kofferverlustes bei einem Non-Stop-Flug von A nach B ohne Umstieg“, ein Umstand, welcher insbesondere diesen Sommer nicht außer acht gelassen werden sollte. Als er auf seine bisherigen Erfahrungen mit Berlin angesprochen wird, gerät er dabei regelrecht ins Schwärmen. „Wir freuen uns hier zu sein, wir freuen uns aber noch mehr über diesen großartigen Empfang“ sagt er und strahlt dabei.
„Berlin ist nicht nur Deutschlands Hauptstadt, sondern eine der wichtigsten Hauptstädte Europas“ so Norheim weiter. „Wir sind auch keine norwegische Airline im klassischen Sinn, WIR sind international und das spiegelt sich auch an Bord unserer Flugzeuge wieder.“ So beschäftigt Norse laut eigener Aussage derzeit Cabin Crews aus 8 verschiedenen Ländern, welche an den Stationen in Oslo, London-Gatwick, Fort Lauderdale sowie New York-JFK stationiert sind, während die Piloten derzeit ausnahmslos in Oslo gebased sind.
Auf der heute gestarteten Route von Berlin nach Los Angeles wird dabei zunächst eine Crew aus London-Gatwick zum Einsatz kommen, da es derzeit weder eine Base am BER, noch in LAX gibt. Die Crew wird dabei in einer mehrtägigen Tour zunächst von London nach Oslo, von dort aus weiter nach Los Angeles und dann in Richtung Berlin fliegen, bevor nach einem jeweiligen und notwendigen Aufenthalt vor Ort, dann der Heimflug nach LGW von Berlin aus erfolgt, als Passagier wohlgemerkt.
Für den heutigen Erstflug lagen 261 Buchungen vor, Platz für 338 zahlende Gäste hat der von Norse selbst als „Longship“ bezeichnete Boeing 787-9 Dreamliner. Davon finden 56 Gäste in der Premium Kabine, sowie 282 weitere Gäste in der Economy-Class Platz. „Das Feedback welches wir bisher von unseren Gästen, seit der Aufnahme der Operation bekommen ist großartig, unser erster richtiger, voller Monat Juli war ebenfalls ein voller Erfolg“, sagte Norheim. So seien die Flugzeuge der Linie in den ersten 8 Wochen zu jeweils über 80% ausgelastet gewesen, eine Zahl die auch auf dem heutigen Erstflug, bereits beinahe erreicht worden wäre, ähnlich dem Erstflug nach New York 48 Stunden vorher.
Auch der am Abend startende 787-9 Dreamliner mit Ziel New York-JFK hatte wieder um die 250 gebuchte Passagiere, genauso wie der Flug nach New York am Donnerstag. Für den Start der Verbindungen, welche erst wenige Wochen zuvor völlig überraschend angekündigt worden waren, durchaus erfreulich.
Dem glücklichen Umstand einer 25 Minuten verfrühten Landung aus New York, und dem leicht verspäteten Start des Erstfluges an die US-Westküste war es auch zu verdanken, dass die anwesenden die Chance hatten, gleich zwei Norse 787 Dreamliner zeitgleich am BER in Aktion zu erleben. Eine weitere Premiere und ein, wie oftmals in der Luftfahrt spontaner und ungeplanter Umstand, der aber Norse COO Norheim ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.
Nachdem die Flughafenfeuerwehr des BER, mit Sirenen und spalierstehend den Erstflug verabschiedete, erhob sich Flug „N0 611“ um 14:29 von der Startbahn 25L in den wolkenbehangenen Himmel über Berlin und verschwand mit einer leichten Linkskurve am Horizont. Nach rund 9400km Flugstrecke und mit einer für den Erstflug erwarteten kurzen Flugzeit von nur 10 Stunden und 40 Minuten, sollte die 787 noch am Freitag um 16:35 Ortszeit (01:35 Uhr deutscher Zeit am Samstag) die US-Westküste erreichen.