Die Flughafen Berlin-Brandenburg GmbH wird das Terminal 5 („Ex-Schönefeld“) in Kürze vom Netz nehmen. Allerdings nicht kurzfristig, sondern voraussichtlich am März 2021 und dann für zumindest ein Jahr. Das Passagieraufkommen ist wesentlich niedriger als erwartet.
Das bedeutet, dass auch Carrier wie Ryanair und Wizzair in das Ende Oktober 2020 eröffnete Terminal 1 umziehen werden. Vor der Corona-Pandemie ging man davon aus, dass die Kapazität der Neubauten T1 und T2 nicht ausreichen werden und entschied daher, dass die alten Schönefeld-Abfertigungsgebäude noch einige Jahre genutzt werden sollen. Parallel dazu sollten Erweiterungen rund um die Terminals 1 und 2 errichtet werden.
Das Fluggastaufkommen hält sich am BER – eben aufgrund der Corona-Pandemie – in sehr eng gesteckten Grenzen. Dies hatte zur Folge, dass man das eigentlich betriebsbereite Terminal 2 erst gar nicht eröffnet hat, jedoch zunächst darauf verzichtet hatte die Kapazität des Terminals 5 vom Netz zu nehmen. Das ändert sich nun, denn laut Berliner Morgenpost will Airport-Chef Engelbert Lütke Daldrup am Freitag beim Aufsichtsrat die Genehmigung für die temporäre Schließung der ehemaligen Schönefeld-Gebäude einholen. Der gesamte Flugbetrieb soll dann vorläufig im Terminal 1 abgewickelt werden.
Auch besteht die Möglichkeit, dass die BER-Gesellschaft bei steigender Nachfrage einen anderen Weg gehen könnte. Anstatt des Terminals 5 könnte das T2, das sich rechts neben dem T1 befindet, in Betrieb genommen werden. Derzeit ist jedoch nicht absehbar wie hoch das Fluggastaufkommen im Sommer 2021 sein wird. Theoretisch wäre es natürlich auch möglich, dass sowohl das T5 reaktiviert wird als auch das T2 eröffnet wird. Mit Stand Dezember 2020 ist jedoch die Anzahl der Passagiere so gering, dass das Terminal 1 das Aufkommen alleine bewältigen kann.
Ryanair und Wizzair fühlen sich im Terminal 5 durchaus wohl, denn dieses zeichnet sich – im Gegensatz zum Neubau – durch recht kurze Wege aus und ermöglicht auch das bei Lowcostern beliebte „Walk-Boarding“. Daldrup will jedenfalls zunächst mit dem Aufsichtsrat sprechen und wenn dieser grünes Licht geben sollte, stehen Gespräche mit den Nutzern des Terminals 5 an.