Bern: Skywork-Konkursverfahren nach fünf Jahren abgeschlossen

Saab 2000 (Foto: Jan Gruber).
Saab 2000 (Foto: Jan Gruber).

Bern: Skywork-Konkursverfahren nach fünf Jahren abgeschlossen

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Das Konkursverfahren der im August 2018 in die Pleite geflogenen Skywork Airlines konnte vor wenigen Tagen endgültig abgeschlossen werden. Das Konkursamt Bern-Mittelland hat die Verteilungsquote genehmigt.

Aus der einstigen Flugschule Skywork wurde mit Hilfe von vielen Millionen Schweizer Franken, die von Rolex-Erbe Daniel Borer bereitgestellt wurden, eine Regionalfluggesellschaft für Bern gebildet. Der Carrier war einige Jahre lang mit Dornier 328 und zeitweise auch de Havilland Dash 8-400 auf Expansionskurs. Geld verdient hat man nie und irgendwann hat der Investor das Interesse verloren.

Das Unternehmen ging dann mehrheitlich an Martin Inäbnit, unter dessen Geschäftsführung unter anderem die Umflottung auf Saab 2000 vollzogen wurde. Auch hatte man die Anschaffung von Regionaljets des Typs Embraer 170 oder Sukhoi Superjet SSJ-100 ins Auge gefasst, aber zu einer Order ist es nicht mehr gekommen. Am 29. August 2018 wurde der letzte Skywork-Flug durchgeführt und das Unternehmen, das in seiner Geschichte wiederholt kurz auf dem Aus stand, musste Konkurs anmelden.

Zuvor sind Verhandlungen mit dem Zeitfracht-Konzern, die zu einer möglichen Übernahme hätten führen sollen, ergebnislos abgebrochen wurden. Firmenchef Martin Inäbnit sagte im Zuge der Konkursanmeldung, dass er keine Alternative bzw. Zukunft mehr für die Regionalfluggesellschaft sieht. Zunächst wurde angenommen, dass SkyWork nicht komplett pleite war, jedoch nicht über den Winter gekommen wäre.

Allerdings haben im Konkursverfahren doch sehr viele Gläubiger zum Teil äußerst hohe Forderungen angemeldet. Somit ist anzunehmen, dass Inäbnit genau gewusst hat, dass er gesetzlich dazu verpflichtet ist Insolvenz anzumelden und genau das tat der letzte Skywork-Chef auch. Laut einem Bericht der Berner Zeitung konnten nur jene im ersten und zweiten Rang, also Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sowie Sozialversicherungsbeiträge, vollständig durch das Konkursamt ausbezahlt werden. Alle anderen haben jetzt nur eine kleine Quote zugesprochen bekommen.

Jenen im dritten Rang wurden 11,5 Prozent der angemeldeten und gerichtlich anerkannten Forderungen zugesprochen. Diese Quote ist doch recht niedrig, jedoch hängt das auch damit zusammen, dass die Saab-Flotte geleast war und die genutzten Liegenschaften waren gemietet. Die einstige Dornier-328-Flotte, die von Borer an Skywork übertragen wurde, hatte man bereits lang zuvor verkauft.

Laut Berner Zeitung muss Saab aufgrund der SkyWork-Pleite rund 430.000 Schweizer Franken abschreiben. Eurocontrol etwa 400.000 Franken, Rolls-Royce 310.000 Franken und die Regionalfluggesellschaft Eastern Airways, von der einige Flugzeuge dry geleast wurden, 260.000 Franken.

Der Flughafen Bern-Belp hat mit der Pleite des einstigen Homebase-Carriers nicht nur den einzigen Großkunden verloren, sondern ist laut dem Zeitungsbericht auch auf offenen Forderungen in der Höhe von 1,3 Millionen Schweizer Franken sitzen geblieben. Der Regio-Airport hat sich bis heute nicht vom Wegfall der Linienflüge erholt, denn bislang hat man keinen Carrier, der im mit Skywork vergleichbaren Ausmaß ab dem Belpmoos fliegt. Dies hatte natürlich auch Auswirkungen auf die Belegschaft, die man verkleinern musse.

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