Flughafen Bern-Belp (Foto: Claudio Joss).
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Bern vor schwieriger Zukunft

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Im Vorjahr schrieb der Airport rund 1,5 Millionen Schweizer Franken Verlust. Das Jahr 2020 wird aufgrund der Coronakrise noch schwieriger. Die hauseigene Marke FlyBair soll in Kürze abheben.

Das Geschäftsjahr 2019 war für den schweizerischen Flughafen Bern-Belp äußerst schwierig, denn mit der Pleite von SkyWork im Sommer 2018 ist der Homebase-Carrier weggefallen. Die Anzahl der Linienflüge war daher äußerst überschaubar. Im Sommer des Vorjahres wurden nur fünf Destinationen ab dem Belpmoos angeboten.

Resultierend aus dem reduzierten Angebot musste der Personalstand der Flughafen Bern AG reduziert werden. Insgesamt sind im Jahr 2019 35.787 Passagiere ab/nach Bern geflogen, was einem Rückgang von 76 Prozent entspricht. Zeitgleich ist die Anzahl der Flugbewegungen um 7,4 Prozent zurückgegangen. Dementsprechend betrug der Jahresverlust 2019 rund 1,5 Millionen Schweizer Franken.

Da es dem Airportmanagement nicht gelungen ist eine neue Fluggesellschaft für Bern-Belp begeistern zu können, entschied der Verwaltungsrat im August 2019, dass eine hauseigene, virtuelle Airline gegründet werden soll. Aufgrund der Coronakrise verschon sich der Erstflug von FlyBair. Die operative Durchführung der Verbindungen erfolgt durch Helvetic Airways mit Embraer 190.

Coronakrise trifft den Flughafen Bern-Belp schwer

Der Verwaltungsrat hat angesichts der Corona-Pandemie die strategischen Optionen angepasst und Sofortmaßnahmen getroffen. Damit kann die Corona-Krise bewältigt werden, um anschließend die definitive Option treffen zu können, wenn die Marktentwicklung klarer wird. In jedem Fall kann der Flugbetrieb weitergeführt werden.

Die Auswirkungen der Krise rund um das Coronavirus führen seit Mitte März zu drastischen Ertragseinbußen für die Flughafen Bern AG. Es wurden umgehend Liquiditätssicherungs- und Kostensenkungsmaßnahmen geprüft und umgesetzt, Kurzarbeit eingeführt und die Investitionstätigkeit auf ein Minimum reduziert. Damit kann das Überleben in der andauernden Krise gesichert werden.

Der Verwaltungsrat hat zudem verschiedene strategische Optionen mit und ohne Publikumsverkehr geprüft. Die Mehrjahressimulationen zeigen, dass der Betrieb des Flughafens Bern in allen strategischen Szenarien sichergestellt und die Bedürfnisse der lokalen Partner, insbesondere des Bundes und der Rega erfüllt werden können. Dies bedingt jedoch in allen Szenarien Gebührenerhöhungen für größere Flugzeugtypen und eine – je nach Szenario größere oder kleinere – erneute Reduktion des Personalbestandes.

Die Flughafen Bern AG beschäftigt gegenwärtig rund 90 Mitarbeitende, verteilt auf 51 Vollzeitstellen. Momentan ist von einer moderaten Reduktion des Personalbestandes in den kommenden Monaten auszugehen.

Angesichts der aktuell großen Unsicherheit bezüglich der weiteren Marktentwicklungen sowie der Tatsache, dass das Überleben in der Krise sichergestellt werden kann, hat sich der Verwaltungsrat gegen einen sofortigen Strategieentscheid (Publikumsverkehr vs. Business Aviation) entschieden. Vielmehr hat er Maßnahmen getroffen, um alle Optionen des Weiterbestehens offen zu halten und zu einem späteren Zeitpunkt zeitnah auf die entsprechenden Marktbedürfnisse reagieren zu können.

Unter der Annahme, dass sich die Nachfrage nach Flugreisen im Herbst 2020 und im kommenden Jahr erholen sollte, wird sich der Flughafen vorerst auf das Geschäftsmodell mit saisonalem Publikumsverkehr fokussieren. Im Sommer 2020 waren Direktflüge zu 9 Destinationen geplant: Calvi, Jerez, Kos, Kreta, Menorca, Olbia, Palma, Preveza und Rhodos. Aufgrund der Coronakrise musste der Start des Sommerflugplans auf den Mitte Juli 2020 verschoben und die Destinationen Calvi und Olbia aus dem Flugplan gestrichen werden. Zunächst wird Mallorca 2-mal wöchentlich angeflogen. Die anderen Destinationen folgen ab Mitte August und Anfang September.

Der langjährige COO Heinz Kafader hat beschlossen, per Ende 2020 seine Pensionierung um einige Monate vorzuziehen. Die Position wird vorerst nicht besetzt und durch den Geschäftsführer Urs Ryf ab 01. Dezember 2020 in Personalunion übernommen.

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