Betriebsversammlung wirbelte AUA-Flugplan durcheinander

Sitze Austrian AIrlines (Foto: Jan Gruber).
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Betriebsversammlung wirbelte AUA-Flugplan durcheinander

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Am Samstag, den 14. Oktober 2023 musste Austrian Airlines aufgrund einer regulären Betriebsversammlung, die von den Arbeitnehmervertretern einberufen wurde, zahlreiche Flüge streichen. Die Konzernschwester Discover Airlines half mit einem Airbus A330 auf der Frankfurt-Strecke, die von vielen Umsteigern genutzt wurde, aus.

Der Verkehrstag Samstag wird fast ausschließlich von Privatreisenden genutzt. Daher war der Unmut in Sozialen Medien wesentlich stärker als im Vorfeld bzw. während anderer Betriebsversammlungen der Austrian Airlines. Das Problem ist aber hausgemacht, denn Betriebsrat und Gewerkschaft haben die Zusammenkunft, die nicht nur ein gesetzliches Recht, sondern sogar eine gesetzliche Pflicht ist, schon länger angemeldet. Dazu kommt der Umstand, dass es die österreichische Lufthansa-Tochter in den letzten Monaten aufgrund von mutmaßlich kundenfeindlichem Verhalten im Falle von Flugunregelmäßigkeiten wiederholt in Konsumentenschutzsendungen im deutschsprachigen Raum geschafft hat. Kritisiert wird besonders der Umgang mit Passagieren bei erheblichen Verspätungen und/oder Ausfällen.

Die jüngste Betriebsversammlung wurde am Samstag, den 14. Oktober 2023, ab 9 Uhr 00 im Office Park 3, der sich gegenüber der AUA-Zentrale am Flughafen Wien befindet, abgehalten. Offiziellen Angaben nach haben in etwa 700 Piloten und Flugbegleiter teilgenommen. Der Betriebsrat und die Gewerkschaft Vida haben die fliegenden Beschäftigten über aktuelle Themen informiert und mit diesen diese auch diskutiert.

Gewerkschaftsangaben nach sprach man auch über den Umstand, dass die Arbeitsbelastung der Besatzungen weiterhin sehr hoch sein soll und gleichzeitig die starken Teuerungen so erhöhten Lebenskosten führen. Dem gegenüber steht, dass Austrian Airlines dank zum Teil exorbitant gestiegener Ticketpreise nicht gerade schlechte Einnahmen hat. Aus Arbeitnehmersicht soll hier eine Art Ungerechtigkeit bestehen.

KV-Verhandlungen stehen an

Beschlüsse wurden keine gefasst. Vielmehr einigte man sich darauf, dass die Gewerkschaft Vida noch im Oktober eine Umfrage unter den fliegenden AUA-Beschäftigten macht. In dieser sollen die Anliegen und Wünsche für die bevorstehenden KV-Verhandlungen erhoben werden. Das aktuelle Vertragswerk läuft am 31. Dezember 2023 aus. Somit ist damit zu rechnen, dass es noch vor Weihnachten 2023 zu möglicherweise emotional in die Öffentlichkeit getragenen Verhandlungen kommen könnte.

Dazu passt eine Aussendung der Wirtschaftskammer, in der Flughafen-Wien-Chef Günther Ofner in seiner Funktion als WKÖ-Fachgruppenobmann „unverhältnismäßiges Agieren des AUA-Bordbetriebsrats am Rücken der Passagiere“ unterstellt. „Es ist dank der medialen Berichterstattung allseits bekannt, dass die KV-Verhandlungen der AUA im Frühjahr mit 11% Lohnerhöhung abgeschlossen wurden. Daher ist es nicht nachvollziehbar, warum morgen eine den Flugverkehr so massiv störende Betriebsversammlung des AUA-Bordpersonals stattfindet“, so Ofner. „Es ist unbestritten, dass belegschaftsintern Kommunikation wichtig ist. Dennoch sind Betriebsversammlungen so abzuhalten, dass sie möglichst geringe Auswirkungen auf den laufenden Betrieb haben. Daher fordere ich den Bordbetriebsrat der AUA auf, im Sinne der Vernunft und nicht auf dem Rücken der Passagiere zu handeln und keine betriebsstörenden Drohgebärden zu setzen“.

Gestrichene Flüge, Discover Airlines half aus

Bereits im Vorfeld der Betriebsversammlung sagte Austrian Airlines vorsorglich 92 Flüge ab. Zahlreiche weitere waren danach mitunter stark verspätet. Dies ergibt sich durch den Maschinenumlauf, da das benötigte Fluggerät nicht dort war wo es hätte sein sollen. Offiziellen Angaben nach habe man alle betroffenen Passagiere auf andere Flüge der Lufthansa Group umgebucht.

Bei der Konzernschwester Discover Airlines hat man einen Airbus A330 ins Wetlease genommen, der das Routing Frankfurt-Wien-Frankfurt-Wien-Frankfurt unter OS-Flugnummern für die AUA bedient hat. Der Einsatz des Großraumgeräts begründet sich auch damit, dass man möglichst vielen Reisenden Umstiege in Frankfurt am Main anbieten wollte.

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