Bis 2034: Ryanair will Marktpräsenz in Deutschland erheblich ausbauen

Boeing 737-800 (Foto: Jan Gruber).
Boeing 737-800 (Foto: Jan Gruber).

Bis 2034: Ryanair will Marktpräsenz in Deutschland erheblich ausbauen

Boeing 737-800 (Foto: Jan Gruber).
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Die Ryanair Group will bis zum Geschäftsjahr 2034 die Flotte stark ausbauen. Derzeit verfügt man über 537 Maschinen. In rund zehn Jahren sollen es 800 Stück sein, wobei momentan geplant ist, dass diese allesamt vom Hersteller Boeing stammen sollen.

Im Zuge des jüngsten Investorentages stellte Ryanair die Flottenstrategie, in der die Boeing 737-Max-10-Großbestellung berücksichtigt ist, vor. Im Geschäftsjahr 2034 will man 290 Boeing 737-800, 210 B737-Max-200 und 300 B737-Max-10 betreiben. Die schrittweise Reduktion des momentanen Rückgrats, der B737-800, soll im Geschäftsjahr 2028 beginnen. Ab diesem Zeitpunkt will man die derzeit 411 vorhandenen Exemplare auf 290 Stück, die man ab 2034 betreiben will, schrittweise zurückfahren.

Die offensichtlichsten Auswirkungen wird die Strategie auf die Tochtergesellschaft Lauda Europe haben. Diese verfügt derzeit über 28 Airbus A320, die angesichts der starken Boeing-Dominanz in der Firmengruppe ein bisschen als „Exoten“ gelten. Die Airbus-Flotte soll im Geschäftsjahr 2027 auf 23 Exemplare, dann in 2028 auf 18 Stück, 2029 auf neun Stück und 2030 auf ein Exemplar zurückgefahren werden. Ab dem Geschäftsjahr 2031 wird Lauda Europe nicht mehr mit Airbus A320ceo fliegen.

Lauda Europe trennt sich schrittweise von A320-Flotte

Endgültig vom Tisch ist die Einflottung von Airbus A320neo noch nicht. Allerdings gibt es derzeit auch keine sonderlich intensiven Gespräche zwischen der Ryanair Group und dem europäischen Flugzeugbauer. Bereits vor einiger Zeit sagte Konzernchef Michael O’Leary, dass Lauda Europe auf Boeing 737 umgestellt wird, wenn man sich mit Airbus nicht einig werden soll. Die jüngste Flottenstrategie, die seitens der Firmengruppe vorgestellt wurde, deutet stark darauf hin, dass man genau dieses Vorhaben verfolgt.

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass noch nicht festgelegt wurde welche operativen Flugbetriebe wie viele Flugzeuge im Geschäftsjahr 2034 betreiben sollen. Das hängt wohl auch mit dem Umstand, dass ein konzerninterner Wettbewerb, um Flugzeuge und Strecken besteht, zusammen.

Mit Stand 30. Juni 2023 hatte die irische Ryanair DAC eine Flotte, die aus 308 Boeing 737 besteht. Mit diesen betreibt man Stützpunkte an 46 Bases. Die in Polen ansässige Konzernschwester Buzz hatte zum Halbjahr 64 Boeing 737 und ist Betreiber von 14 Bases. Die in Malta ansässige Malta Air hatte 158 Boeing 737 und 33 Stützpunkte. Wesentlich kleiner ist Lauda Europe, mit der man sich die Firmenzentrale in Pieta teilt: 28 Airbus A320, die an fünf Flughäfen stationiert sind.

Ryanair sieht Potential für 80 zusätzliche Maschinen in Deutschland

Im Zusammenhang mit dem Flottenwachstum kommt durchaus die logische Frage wo diese Maschinen eingesetzt werden sollen. Interessanterweise sieht Ryanair auch im deutschen Markt, den man momentan aufgrund hoher Kosten scharf kritisiert, durchaus großes Potential. So will man bis zum Jahr 2024 die Präsenz um 80 stationierte Maschinen erhöhen. Derzeit hat man einen Marktanteil von neun Prozent. Diesen will man auf 30 Prozent erhöhen.

Besonders große Wachstumsmöglichkeiten scheint Ryanair in Spanien, wo man 24 Prozent Marktanteil hat, zu sehen. Man will die vor Ort stationierte Flotte um 130 Maschinen ausbauen und sich auf 40 Prozent Marktanteil steigern. Ähnlich verhält es sich im Vereinigten Königreich, wo man 100 zusätzliche Flugzeuge einsetzen will, um künftig 35 Prozent vom Kuchen haben zu können.

In Irland will man sich mit Hilfe von 20 zusätzlichen Jets von 60 Prozent auf 65 Prozent steigern. In Italien hält man derzeit 38 Prozent und will 50 weitere Maschinen stationieren, um etwa 50 Prozent Marktanteil zu haben. In Polen beabsichtigt Ryanair 25 zusätzliche Flugzeuge einzusetzen, um sich von 26 Prozent auf 50 Prozent zu steigern. Für Portugal hat man 30 weitere Maschinen geplant, so dass man einen Marktanteil von 40 Prozent anstrebt.

Auf die verbliebenen „Top-10-Märkte“ verteilen sich 90 zusätzliche Flugzeug. Zusammengerechnet will man sich von 14 Prozent auf 30 Prozent verbessern. Unter dem Strich steht, dass in den genannten Märkten ein Potential für 525 zusätzliche Maschinen gesehen wird. Ob Ryanair die ambitionierten Wachstumspläne so wie angekündigt umsetzen kann, steht aber auf einem ganz anderen Blatt.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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