Der österreichische Busbetreiber Blaguss Reisen hat die unter der Marke Flixbus angebotene Verbindung zwischen Wien-Erdberg und Klagenfurt aus dem Programm genommen. Diese wurde vormals mehrmals täglich angeboten.
Über Jahre hinweg konnte Blaguss Reisen auf dieser Route eine hohe Auslastung erzielen, denn die Flixbusse waren oftmals eine günstige Alternative zu den Österreichischen Bundesbahnen oder den Inlandsflügen von Austrian Airlines. Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie lief alles stabil und die Route wurde Jahr für Jahr ausgebaut. Mit dem Beginn der Krise musste man temporär einstellen und seit der Wiederaufnahme wurde das Vorkrisenniveau nie wieder erreicht.
Zuletzt wurde maximal ein Flixbus-Kurs pro Tag angeboten. Dies hat auch zur Folge, dass in beiden Richtungen Reisen im doppelten Tagesrand nicht mehr möglich waren. Nun zog Blaguss Reisen auch diesem Kurspaar den Stecker, denn die innerösterreichische Fernbusstrecke wurde eingestellt. Dahinter steckt auch, dass sich die Nachfrage aufgrund des Umstands, dass man vom Klimaticket Österreich ausgeschlossen ist, nochmals verschlechtert hat. Viele potentielle Kunden, die über besagte Netzkarte verfügen, nutzen die Bahnverbindungen, die diese inkludiert sind.
Die innerösterreichischen Fernbusverbindungen zwischen Wien und Klagenfurt sowie Graz-Flughafen Wien und Graz-Wien sind im Klimaticket Österreich nicht inkludiert. Während in Richtung Kärnten Blaguss Reisen der Konzessionär ist, werden die beiden anderen Strecken von Dr. Richard betrieben. Beide Gesellschaften nutzen die Marke Flixbus für den Vertrieb von Fahrscheinen. Schon vor einiger Zeit wurden die innerösterreichischen Fernbusse ab Salzburg und Linz nach Graz bzw. St. Michael aufgegeben.
Dass die Flixbus-Strecken nicht im Klimaticket inkludiert sind, liegt nicht daran, dass Flixbus und/oder Blaguss bzw. Dr. Richard dies nicht wollten. Ganz im Gegenteil, beispielsweise Dr. Richard kritisiert diesen Umstand sogar heftig. Das von Leonore Gewessler (Grüne) geführte Verkehrsministerium erklärte seinerzeits, dass innerösterreichische Fernbuslinien, die eigenwirtschaftlich betrieben werden und mitunter parallel zu Bahnlinien verlaufen, nicht gewünscht sind, da man die Schiene fördern will.
Allerdings ist die Intercity-Bus-Strecke, die von der Österreichischen Postbus AG zwischen Klagenfurt und Graz betrieben wird, im Klimaticket inkludiert. Möglicherweise liegt das auch am Umstand, dass es sich auf dem Papier um einen Schienenersatzverkehr handelt, wenn auch dieser seit vielen vielen Jahren so geführt wird. In Tirol sind auch einige langlaufende Busstrecken inklusive, diese werden aber im Rahmen des Verkehrsverbundes angeboten.
Die Einstellung der innerösterreichischen Flixbusstrecke zwischen Klagenfurt und Wien verschlechtert die öffentliche Anbindung an die Bundeshauptstadt nochmals, denn auch Austrian Airlines hat die Klagenfurt-Strecke schleichend ausgedünnt. Auf dem Schienenweg wollen die ÖBB aber weiter ausbauen, denn der lang ersehnte Koralm-Tunnel soll die Reisezeit verkürzen und neue Möglichkeiten schaffen.