Boeing 787-9 (Foto: Mario Caruana / MAviO News).
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Bodenunfall in London: LKW beschädigt Saudia Boeing 787-9 schwer

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Ein unglücklicher Zwischenfall ereignete sich am Flughafen London Heathrow, als ein Lastkraftwagen der Bodenverkehrsdienste eine geparkte Boeing 787-9 der saudischen Fluggesellschaft Saudia rammte. Der Aufprall verursachte erhebliche Schäden am Rumpf des Großraumflugzeugs im hinteren Bereich. Infolge des Unfalls mußte der geplante Rückflug der Maschine nach Saudi-Arabien annulliert werden.

Die betroffene Boeing 787-9 mit dem Kennzeichen HZ-ARF war zuvor aus Jeddah, Saudi-Arabien, kommend mit dem Flug SV105 in London gelandet. Bilder, die in den sozialen Medien verbreitet wurden, dokumentieren das Ausmaß der Beschädigungen an dem Flugzeugrumpf auf drastische Weise.

Heftiger Aufprall durch Metallstreben des LKW

Den aufgetauchten Aufnahmen zufolge traf der LKW den hinteren Teil des Rumpfes der Boeing 787-9 mit solcher Wucht, daß die an der Oberseite des Fahrzeugs montierten Metallstreben tief in die Außenhaut des Jets eindrangen. Augenzeugenberichte deuten darauf hin, daß der LKW aus bislang ungeklärter Ursache mit dem Heck des parkenden Flugzeugs kollidierte.

Nach dem Vorfall waren zahlreiche Flughafenmitarbeiter, darunter auch Feuerwehrleute, am Ort des Geschehens zu sehen. Die beschädigte Boeing 787-9 war für den Rückflug SV106 nach Jeddah vorgesehen, dessen planmäßige Abflugzeit mit 17:45 Uhr angegeben war. Dieser Flug wurde von der Fluggesellschaft storniert, wie Flugverfolgungswebseiten bestätigten. Gemäß den Bestimmungen der britischen Zivilluftfahrtbehörde (CAA) sind Fluggesellschaften, einschließlich Betreibern aus Drittstaaten, die von britischen Flughäfen abfliegen, verpflichtet, Passagieren im Falle einer Flugannullierung Betreuungsleistungen wie Verpflegung, Kommunikationsmittel, Unterkunft sowie Transport zur und von der Unterkunft anzubieten – und zwar so lange, bis die Beförderung zum Zielort möglich ist, unabhängig von der Dauer der Verspätung oder der Ursache der Annullierung.

Reparaturen erforderlich – Möglicherweise durch British Airways

Die beschädigte Boeing 787-9, die noch in der älteren Lackierung von Saudia unterwegs war, wird sich nun temporären und/oder dauerhaften Reparaturen unterziehen müssen, bevor sie wieder in den Liniendienst zurückkehren kann. Saudia könnte hierfür die Wartungs-, Reparatur- und Überholungseinrichtungen (MRO) von British Airways am Flughafen London Heathrow in Betracht ziehen. Die MRO-Sparte der britischen Fluggesellschaft verfügt nach eigenen Angaben über eine Customer Engineering Group (CEG in der Nähe von Terminal 3, die Zugang zu Werkstätten und Fachkenntnissen für Verbundwerkstoff- und Strukturreparaturen hat. Dies könnte eine naheliegende Option für Saudia darstellen, um die beschädigte Maschine zeitnah wieder einsatzbereit zu machen.

Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich kürzlich in Brisbane, Australien, wo eine Boeing 777-300ER von Air New Zealand durch eine Kollision mit einer Fluggastbrücke ein Loch im vorderen Rumpf erlitt. Dieses Flugzeug wurde in einer ungewöhnlich niedrigen Flughöhe nach Auckland überführt, um eine Druckbeaufschlagung des beschädigten Rumpfes zu vermeiden.

Daten des Luftfahrtanalyseunternehmens Cirium Diio Mi zeigten, daß Flug SV106 einer von drei geplanten Abflügen von London-Heathrow nach Jeddah am 28. Mai war, die von Saudia durchgeführt werden sollten. Die beiden anderen Flüge waren SV120 mit geplanter Abflugzeit 14:40 Uhr und SV118 um 22:10 Uhr.

Am selben Tag boten auch British Airways und Virgin Atlantic Flüge von London-Heathrow nach Saudi-Arabien an, wobei diese jedoch den Flughafen Riad King Khalid International (RUH) ansteuerten. Saudia bedient ebenfalls Riad mit drei täglichen Abflügen. Virgin Atlantic hatte erst kürzlich ihre Flüge nach Riad aufgenommen und feierte den Erstflug am 30. März, wobei die Airline die neue tägliche Verbindung mit dem erwarteten Geschäftswachstum durch die ambitionierte „Saudi Vision 2030“ begründete.

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