Boeing 737-Max-9: Airlines finden lose Schrauben und Bolzen

Boeing 737 Max (Foto: Jan Gruber).
Boeing 737 Max (Foto: Jan Gruber).

Boeing 737-Max-9: Airlines finden lose Schrauben und Bolzen

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Die von der U.S.-amerikanischen Zivilluftfahrtbehörde angeordneten Inspektionen der Maschinen des Typs Boeing 737-Max-9 haben ein erschreckendes Bild zu Tage gebracht. Allein in den Vereinigten Staaten von Amerika wurden gleich an mehreren Maschinen lose Schrauben und sonstige Qualitätsmängel gefunden.

Am Wochenende sorgte die Notlandung einer von Alaska Airlines betriebenen Boeing 737-Max-9 für Aufsehen. Das Panel, hinter dem ein Notausgang „versteckt“ war, hat sich während dem Steigflug gelöst und somit klaffte ein Loch im Rumpf. Den Piloten ist die Notlandung gelungen. Im Nachgang wurden zumindest zwei Smartphones, die Passagieren, die sich an Bord befunden haben, am Boden gefunden. Diese sollen den Sturz aus rund 5.000 Meter Höhe weitgehend überstanden haben.

Die FAA reagierte sofort auf den Zwischenfall und erteilte sämtlichen baugleichen Maschinen ein temporäres Flugverbot. Die Operators wurden angewiesen vor dem nächsten Flug umfangreiche Inspektionen durchzuführen. Unter anderem United Airlines und Alaska Airlines wurden fündig. Konkret wurden lose Schrauben und weitere sicherheitsrelevante Qualitätsmängel gefunden. Eigenen Angaben nach hat man sofort einen Bericht an die FAA und die NTSB übermittelt.

United Airlines schreibt in einer Stellungnahme, dass mehrere Boeing 737-Max-9 von diesem neuentdeckten Problem betroffen sind. Man habe die losen Schrauben bzw. Bolzen umgehend von eigenem technischen Personal sichern lassen. Die Maschinen wären dann für „fit to fly“ erklärt worden, so der Carrier. Lokale Medien schreiben, dass allein bei United mindestens fünf Einheiten von den Qualitätsmängeln betroffen sein sollen. Auch Alaska Airlines wurde fündig, jedoch ist man weniger konkret. Man habe in einigen Boeing 737-Max-9 „schlecht gesicherte Ausrüstung“ entdeckt und die Mängel zwischenzeitlich selbst behoben.

Bemerkenswert ist auch, dass die indischen Boeing 737-Max-Betreiber seitens der örtlichen Zivilluftfahrtbehörde angewiesen wurden entsprechende Checks durchzuführen. Air India Express, Akasa Air und Spicejet wollen keine Probleme gefunden haben. Die europäische EASA hat die Direktive der FAA zwar übernommen, betont jedoch, dass der EU momentan keine B737-Max-9 in der betroffenen Konfiguration zugelassen wären. Jene bei Corendon Dutch Airlines wären nicht betroffen, da diese angeblich keine Abdeckplatten über dem Notausgang hätten, da wegen der dichten Bestuhlung der zusätzliche Exit benötigt wird.

Zwischenzeitlich haben auch Turkish Airlines, Copa Airlines und Aeromexico ihre Boeing 737-Max-9 vorsorglich am Boden gelassen und die Durchführung ausführlicher Inspektionen eingeleitet. Für den U.S.-amerikanischen Flugzeugbauer könnte die Angelegenheit ein Nachspiel haben, denn die Geschichte der Max-Baureihe ist bereits von zwei fatalen Unfällen und einem weltweiten Flugverbot geprägt. FAA und Boeing haben versichert, dass es sich nun um das sicherste Flugzeug der Welt handelt, jedoch lassen die jüngsten Erkenntnisse im Nachgang des Alaska-Airlines-Vorfalls, der zum Glück für alle Insassen glimpflich verlaufen ist, vermuten, dass es weiterhin akute Qualitätsmängel bei Boeing bzw. beauftragten Subunternehmern, die die entsprechenden Blades fertigen bzw. einbauen geben könnte. Sollte sich dies bestätigen, könnte es erhebliche Auswirkungen auf die Branche haben.

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Amely Mizzi ist Executive Assistant bei Aviation Direct Malta in San Pawl il-Baħar. Zuvor war sie im Bereich Aircraft and Vessel Financing bei einem Bankkonzern tätig. Sie gilt als sprachliches Talent und spricht sieben Sprachen fließend. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in Österreich auf der Schipiste und im Sommer an Mittelmeerstränden quasi vor der Haustür auf Gozo.
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