Boeing sieht sich aufgrund erheblicher finanzieller Verluste im Militär- und Weltraumgeschäft gezwungen, Maßnahmen zu ergreifen.
Nach wiederholten Problemen mit dem Raumschiff „Starliner“ und Schwierigkeiten bei Rüstungsprojekten hat der neue CEO Kelly Ortberg den Spartenchef Ted Colbert abgelöst. Steve Parker, bisher für das operative Geschäft zuständig, wird kommissarisch die Leitung übernehmen.
Der „Starliner“ hatte beim ersten bemannten Flug schwerwiegende technische Probleme, darunter Triebwerksstörungen und Heliumlecks, was dazu führte, dass die NASA die Kapsel ohne Astronauten zur Erde zurückbrachte. Astronautin Suni Williams und Astronaut Barry Wilmore bleiben nun bis Februar auf der Internationalen Raumstation ISS, während sie auf die Rückholung durch das SpaceX-Raumschiff „Crew Dragon“ warten.
Zusätzlich hat Boeing mit hohen Kostenüberschreitungen beim Umbau von zwei 747-Jumbo-Jets für den US-Präsidenten und beim Tankflugzeug KC-46 zu kämpfen. Im letzten Quartal berichtete die Militär- und Weltraumsparte von einem operativen Verlust von rund einer Milliarde Dollar. Die Probleme werden durch einen Streik der größten Boeing-Gewerkschaft, die 33.000 Arbeiter vertritt, weiter verschärft.