Vor einigen Jahren hat Boeing die Produktion wichtiger Komponenten, die unter anderem für die B737-Max-Serie benötigt werden, ausgegliedert. Dies hat sich offenbar nicht als der Weisheit letzter Schluss erwiesen. Nun führt man Gespräche über einen möglichen Kauf von Spirit Aerosystems.
In das zuletzt genannte Unternehmen wurde vor einigen Jahren die Herstellung einiger Komponenten ausgegliedert. Boeing versprach sich vom damaligen Deal nicht nur Kostenvorteile, sondern auch eine generelle Steigerung der Effizienz. Allerdings hat man auf das nicht-konzerneigene Unternehmen kaum nennenswerten Einfluss. Das will man nun ändern, denn es laufen Gespräche, die zur Übernahme von Spirit Aerosystems führen sollen. Bei Erfolg würde Boeing besonders die Herstellung von Max-Komponenten wieder in Eigenregie überführen.
Zunächst berichtete das Wallstreet Journal über das Vorhaben. Boeing bestätigte den Bericht. Ein Sprecher sagte auf Anfrage: „Wir glauben, dass die Wiedereingliederung der Fertigungsbetriebe von Boeing und Spirit AeroSystems die Sicherheit in der Luftfahrt weiter erhöhen, die Qualität verbessern und den Interessen unserer Kunden, Mitarbeiter und Aktionäre dienen würde“. Auch Spirit Aerosystems bestätigte, dass mit Boeing entsprechende Gespräche laufen. Inhaltlich wollen sich beide Konzerne nicht äußern.
Der U.S.-amerikanische Flugzeugbauer steht erneut unter Druck. Im Nachgang des jüngsten B737-Max-9-Vorfalls, der sich Anfang Jänner 2024 bei Alaska Airlines ereignet hat, nimmt die Aufsichtsbehörde FAA die Produktionsabläufe sowie die Qualitätssicherung genau unter die Lupe. Es wurden bereits zahlreiche Kritikpunkte gefunden. Temporär wurde es dem Hersteller untersagt die Fertigungsrate der Max-Serie zu steigern. Bislang stellte sich heraus, dass die Qualitätsmängel, die zum jüngsten Vorfall geführt haben, ihren Ursprung bei Spirit Aerosystems haben, jedoch von der Boeing Qualitätskontrolle nicht entdeckt haben.