Boeing 737 Max 200 von Malta Air, Ryanair und Buzz (Foto: Ryanair).
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Boeings Krise trifft Ryanair: Weniger Passagiere und Unsicherheiten

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Die andauernden Probleme beim Flugzeughersteller Boeing werfen ihren Schatten auf Ryanair, Europas größten Billigflieger. Aufgrund der Unsicherheiten im Zusammenhang mit verspäteten Auslieferungen von bestellten Flugzeugen muss Ryanair seine Erwartungen für das Passagierwachstum im kommenden Geschäftsjahr 2025/2026 herabsetzen. Dies führt nicht nur zu einer Anpassung der Unternehmensstrategie, sondern hat auch unmittelbare Auswirkungen auf die Aktienkurse und die Marktposition der Fluggesellschaft.

Am Montag bestätigte Ryanair seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr, doch die Aussicht auf geringeres Passagierwachstum sorgte an den Märkten für Unruhe. Die Fluggesellschaft rechnet damit, in den zwölf Monaten bis Ende März 2026 nur rund 210 Millionen Passagiere zu befördern – fünf Millionen weniger als ursprünglich erwartet.

Analysten werten dies als negative Entwicklung, die das Vertrauen in Ryanair schwächen könnte. Bereits seit Jahresbeginn hat die Ryanair-Aktie um etwa sieben Prozent an Wert verloren, während die Konkurrenz von EasyJet im gleichen Zeitraum um zwei Prozent zulegte. Dies verdeutlicht den wachsenden Druck, dem Ryanair durch die Probleme bei Boeing und im Wettbewerb ausgesetzt ist.

Auslieferungsverzögerungen und Personalmanagement

Die Probleme bei Boeing haben direkte Auswirkungen auf die Ryanair-Flotte. Aktuell verzögern sich die Auslieferungen von neun neuen Boeing 737 um drei Monate, was für Ryanair zusätzliche Herausforderungen mit sich bringt.

Goodbody-Analyst Dudley Shanley interpretiert die Prognosesenkung als strategischen Schritt des Unternehmens, um eine Überbesetzung im kommenden Sommer zu vermeiden. Diese Herangehensweise könnte langfristig positive Auswirkungen auf die Kosteneffizienz haben, birgt jedoch auch Risiken in Bezug auf die Kundenzufriedenheit und das Wachstum.

Die Lage bei den Flugpreisen

Neben den Schwierigkeiten bei der Flottenaufstockung zeigt sich Ryanair-Chef Michael O’Leary vorsichtig hinsichtlich der Preisentwicklung im kommenden Quartal. Obwohl die Nachfrage nach Flügen stark bleibt, scheinen die Ticketpreise insgesamt leicht unter dem Vorjahresniveau zu liegen. In den drei Monaten bis Ende September 2024 stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent auf knapp 5,1 Milliarden Euro. Dennoch sank der Nettogewinn aufgrund gestiegener Personalkosten und Flughafengebühren um sechs Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.

Die derzeitige Marktlage ist auch ein Indikator für die Unsicherheiten, die Ryanair betreffen. Analysten zeigen sich besorgt über die mangelnde Transparenz in Bezug auf die Gewinnprognosen und bewerten dies als „Unsicherheit auf dem Markt“. Diese Faktoren zusammengenommen könnten die zukünftige Stabilität und das Wachstum der Airline gefährden.

Langfristige Perspektiven und Herausforderungen

Ryanair setzt ausschließlich auf Boeing und dessen Baureihe 737, was sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich bringt. Während eine einheitliche Flotte die Wartung und das Management vereinfacht, macht sie die Airline gleichzeitig anfällig für die technischen Probleme und den anhaltenden Streik bei Boeing. Diese Faktoren sind nicht nur für Ryanair, sondern auch für andere Fluggesellschaften von Bedeutung, die auf die Lieferung neuer Maschinen angewiesen sind.

In einem Markt, der zunehmend von Unsicherheiten geprägt ist, wird es für Ryanair entscheidend sein, flexibel auf die Herausforderungen zu reagieren und Strategien zu entwickeln, die sowohl kurzfristige Anpassungen als auch langfristige Wachstumsziele berücksichtigen. Die nächsten Monate könnten für die Airline entscheidend sein, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und den Druck der Wettbewerber abzufangen.

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