So genannte Klimaschützer schieben seit einiger Zeit dem Flugverkehr den „schwarzen Peter“ in Sachen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß zu. Kreuzfahrtschiffe sind zumindest in der Öffentlichkeit fast unbemerkt. Eine aktuelle Studie aus dem Vereinigten Königreich kommt zum Ergebnis, dass die IT-Branche mehr Kohlenstoffdioxid ausstößt als die Luftfahrt und das mit stark steigender Tendenz.
Rechenzentren brauchen Strom und zwar sehr viel Strom und Jahr für Jahr mehr. Zwar versuchen sich Großkonzerne besonders grün darzustellen, jedoch benötigt die fortschreitende Digitalisierung immer mehr Energie. In vielen Ländern stammt diese primär aus fossilen Trägern, was zusätzlichen Kohlenstoffdioxid-Ausstoß verursacht.
Die Studie kommt zum Schluss, dass rund 1,8 bis 2,8 Prozent des weltweiten Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes auf das Konto von Internet und Computern geht. Berücksichtigt man die gesamte Lieferkette, so könnte der Anteil gar bei 3,9 Prozent liegen. Damit liegt man deutlich über dem Niveau, das die weltweite Luftfahrt verursacht. Zum Vergleich: Im Jahr 2018 lag deren Anteil bei etwa 2,8 Prozent.
Die britischen Forscher gehen davon aus, dass die Schere zwischen den beiden Branchen in den nächsten Jahren weiter aufgehen wird. In der Fliegerei werden nach und nach Maßnahmen zur Reduktion der Emissionen gesetzt, im IT-Bereich eher nicht. Dieser würde punktuell gar regelrechtes „Greenwashing“ betreiben. Die genauen Details der Studie können unter diesem Link nachgelesen werden.