Offenbar ist bei British Airways derzeit der Flugbegleiter-Bedarf höher als jener nach Piloten. Der Carrier sucht nun in einem internen Rundschreiben nach Flugzeugführern, die bereit sind temporär in der Kabine zu arbeiten. Auch an Beschäftigte aus der Verwaltung wendet man sich.
Die IAG-Tochter nennt das firmeninterne Programm “Take To The Skies”. Dieses soll es Piloten und Bodenmitarbeitern ermöglichen temporär in der Kabine der in London City ansässigen Tochtergesellschaft BA CityFlyer zu arbeiten. Offensichtlich hat man dort akuten Flugbegleitermangel, den man überbrücken möchte.
Ganz ohne Training geht es aber dennoch nicht, denn es muss der Grundkurs für Kabinenpersonal absolviert werden. Die Beschäftigten müssen sich für mindestens 2,5 Monate für die Tätigkeit als Flugbegleiter verpflichten. Anschließend soll man wieder an den normalen Arbeitsplatz zurückkehren können.
Interessant ist auch die Art und Weise wie British Airways Piloten und Verwaltungsmitarbeitern den Job in den Embraer 170/190-Kabinen schmackhaft machen will. Beispielsweise wirbt man damit, dass man “viele neue Menschen kennenlernen” würde, “zu vielen Destinationen reisen” würde oder “wie es für unsere Crew wirklich ist, ihre Arbeit zu erledigen”. Die Gehälter sollen während dem Einsatz als Flugbegleiter beibehalten werden. Laut British Airways soll dies ausdrücklich auch für Piloten gelten.
Welches Konzept British Airways mit diesem Programm verfolgt, ist nicht so ganz klar. Anzunehmen ist, dass man besonders bei BA Cityflyer auf akuten Flugbegleitermangel zusteuert. Während der Corona-Pandemie wurde beim Kabinenpersonal abgebaut bzw. viele haben das Unternehmen freiwillig verlassen. Noch hat man mit den Gewerkschaften keine Gespräche bezüglich dem Einsatz von Piloten und Verwaltungsmitarbeitern in der Kabine geführt.