Die EU-Kommission möchte die Slot-Regelungen ab Sommer wieder eingeschränkt einführen. Carsten Spohr lehnt dieses Vorgehen ab.
Für den Lufthansa-Chef kommt die Einführung noch viel zu früh. Deswegen mischt er jetzt in der Debatte tatkräftig mit – und reagiert mit Drohungen auf die Vorschläge aus Brüssel. “Wir würden alles dafür tun, um unsere Slots zu halten. Das würde jedes verantwortungsvolle Management im Übrigen auch tun”, wird er auf airliners.de zitiert. Die EU liebäugelt damit, dass ab dem Sommerflugplan die Slots zu mindestens 40 Prozent genutzt werden müssen. Ansonsten lösen sich die Start- und Landerechte der Fluggesellschaften in Luft auf.
Angesichts der derzeit recht verhaltenen Erholung des Luftverkehrs rechnet Spohr nicht damit, diese Vorgaben einhalten zu können. Stattdessen sehe er sich zu umweltschädlichen Leerflügen gezwungen. Die EU wolle einerseits den CO2-Abdruck verringern, zwinge die Airlines aber gleichzeitig durch das Festhalten an der Regel zu Leerflügen, so der Vorstandsvorsitzende der Kranich-Fluglinie. Weltweit waren und sind die Slot-Regeln wegen der Corona-Krise ausgesetzt worden. In normalen Zeiten müssen Slots zu mindestens 80 Prozent genutzt werden, damit sie weiterhin zum Einsatz kommen können. Anderenfalls werden sie von den Aufsichtsbehörden neu vergeben.