Die Flugbegleitergewerkschaft UFO befürchtet, dass der jüngste Lufthansa-Ableger „City Airlines“ dazu beitragen könnte, dass die bestehende Lufthansa CItyline rasch aufgelöst werden könnte. Konkrete Belege für die Behauptung nennt man nicht, aber man hält die Ankündigung, dass bei Embraer oder Airbus 40 Regionaljets für die Neugründung bestellt werden könnten für „kaum widerrufbare Fakten“. Weiters: „Dies lässt für UFO nur den Schluss zu, dass ein schnelles Aus der CityLine geplant ist“.
Die neue Fluggesellschaft verfügt derzeit über einen Airbus A319, der auf dem AOC registriert ist. Kommerziell ist man bislang aber nicht abgehoben. Dieser Schritt soll im Sommer 2024 nachgeholt werden. Zunächst soll City Airlines den Maschinentyp Airbus A319 betreiben. Später soll entweder auf Airbus A220 oder aber auf E2-Jets des Konkurrenten Embraer umgestellt werden. Diesbezüglich hat man sich im Hause Lufthansa noch nicht final entschieden.
Die Gewerkschaft UFO sieht die „Kopie“ von Lufthansa CItyline durchaus kritisch und befürchtet, dass der bestehende Regio-Carrier keine lange Zukunft mehr haben wird. Dazu Daniel Kassa Mbuambi, UFO-Vorsitzender: „Wir erwarten hier ein ähnliches Szenario wie bei der Schließung der Konzernflugbetriebe Germanwings und SunExpress Deutschland. Eine neue, bislang untarifierte Plattform führt zur Schließung eines gut tarifierten Flugbetriebs und setzt zeitgleich auch alle anderen Konzernairlines, insbesondere die Kabinenbeschäftigten der Lufthansa, unter Druck. Lufthansa verhindert damit erneut Lösungen am Tariftisch, die den langjährigen Mitarbeiterrn der CityLine-Kabine eine nachhaltige Beschäftigung im eigenen Unternehmen hätte sichern können. Nun zahlen Piloten und Flugbegleiter der Lufthansa CityLine einen sehr hohen Preis für ihre langjährige Loyalität gegenüber dem Konzern“.
Laut UFO habe man die Geschäftsleitung von City Airlines wiederholt zu Verhandlungen über einen Tarifvertrag aufgefordert. Diese wollen die Unabhängigen Flugbegleiter aber exklusiv führen und bestehen darauf, dass es parallel keine Verhandlungen mit anderen Gewerkschaften geben soll. „Auf einen Unterbietungswettbewerb um die billigsten Konditionen wird sich UFO auf keinen Fall einlassen“, erklärt Joachim Vázquez Bürger, UFO-Vorstand für Politik und Außenbeziehungen sowie Verhandlungsführer bei Lufthansa CityLine und City Airlines. „In den laufenden, bisher sehr konstruktiven Tarifgesprächen erarbeiten wir zunächst die Grundlagen für einen Vergütungstarifvertrag für Neueinstellungen und einen Manteltarifvertrag für alle Kabinenbeschäftigten. Im weiteren Schritt verhandeln wir die tariflichen Konditionen einer betrieblichen Altersversorgung, einer Erfolgsbeteiligung und schließlich die Bedingungen für einen Arbeitgeberwechsel von Kabinenbeschäftigten der Lufthansa CityLine zu City Airlines.Entgegen anderslautender Lippenbekenntnisse, ist bereits zum jetzigen Zeitpunkt der Gespräche allerdings absehbar, dass die Konzernführung den langjährig bei Lufthansa CityLine beschäftigten Mitarbeitenden der Kabine bei einem Wechsel zu City Airlines erhebliche Zugeständnisse hinsichtlich Vergütung, Arbeitszeiten, Einsatzbedingungen, Freizeitanspruch, Dienstplangestaltung und -stabilität abverlangen will Hier wird ein Tarifkonflikt, der auf Konzernebene nicht gelöst wird, auf dem Rücken einer Belegschaft ausgetragen, die in der Vergangenheit immer Teil der Lösung und nie Teil des Problems gewesen ist und wirtschaftlich immer zurückstecken musste. Das können und werden wir so nicht akzeptieren“.