Die deutsche Fluggesellschaft Condor, die in Kürze ihre ersten beiden Airbus A330neo erhalten wird, rechnet trotz der hohen Inflation mit einer weiterhin starken Nachfrage im Bereich Ferienflüge. Auch kündigt Firmenchef Ralf Teckentrup an, dass man bis 2026 die Staatshilfen zurückbezahlt haben will.
Gegenüber dem Handelsblatt sagte der Manager unter anderem: „Wir sehen, dass wir auch im Winter die Preise realisieren können, die wir für unsere Ergebnisziele brauchen. Und ich glaube, dass es ein sehr vernünftiger Sommer 2023 werden wird“. Der aufgrund der Corona-Pandemie entstandene Nachholbedarf an Urlauben wäre noch immer nicht gestellt. Teckentrup ist der Ansicht, dass sich die Deutschen auch weiterhin Reisen leisten werde, jedoch geht er davon aus, dass aufgrund der Inflation die durchschnittliche Dauer von zwei Wochen auf zehn Tage sinken wird.
Im kommenden Jahr will Condor die von der Bundesrepublik Deutschland über die Kreditanstalt für Wiederaufbau gewährten Darlehen weiter tilgen. „Sobald wir 175 Millionen Euro unseres Hilfsdarlehens an die staatliche KfW-Bank zurückgezahlt haben, gehen die restlichen Anteile an Attestor“, so Teckentrup gegenüber dem Handelsblatt. Derzeit hält der Investor 51 Prozent während die öffentliche Hand über eine Beteiligungsgesellschaft mit 49 Prozent im Boot ist.
Condor hat wiederholt staatliche Kredite erhalten. Zunächst griff die Regierung dem Carrier im Zuge des Thomas-Cook-Zusammenbruchs unter die Flügen. Anschließend hatte man nach dem geplatzten PGL-Deal nochmals Geld bekommen und später gab es wegen der Corona-Pandemie erneut Geld. Alle Beihilfen und Kredite wurden von der EU-Kommission genehmigt. Insgesamt bekam die Ferienfluggesellschaft 525 Millionen Euro, die man abstottern muss.