Corona bei Ryanair in Porto: Kritik an Behörden und Airline

Kabine einer Boeing 737-800 von Ryanair (Foto: Jan Gruber).
Kabine einer Boeing 737-800 von Ryanair (Foto: Jan Gruber).

Corona bei Ryanair in Porto: Kritik an Behörden und Airline

Kabine einer Boeing 737-800 von Ryanair (Foto: Jan Gruber).
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Der Billigflieger Ryanair steht in Portugal aufgrund des Umgangs mit Corona-Infektionen bei Flugbegleitern in der Kritik. Betroffen ist die Basis Porto, an der es zumindest einen positiven Fall gibt. Der betroffene Kabinenmitarbeiter befindet sich zwar in Isolation, jedoch wurden die Kollegen nicht getestet.

Unter Berufung auf Flugbegleiter des Lowcosters, die in Porto stationiert sind, schreibt unter anderem das lokale Nachrichtenportal JN, dass mit einer höheren Dunkelziffer gerechnet wird. Dies führt man darauf zurück, dass Ryanair im Gegensatz zu anderen Anbietern auf die regelmäßige Vorlage negativer Coronatests verzichten würde. Auch hätte man im konkreten Fall keine systematischen Tests des Kabinenpersonals durchgeführt.

Die Problematik soll aber nicht nur den Billigflieger betreffen, denn laut lokalen Medienberichten würde eine Vielzahl von Unternehmern im Falle positiver Coronatests die Arbeit der Gesundheitsbehörden erschweren. Teilweise würden diese gar keine oder gar falsche Personallisten übermitteln. Dies soll insbesondere mit der Sorge, dass die Belegschaft in Quarantäne gesteckt wird, zusammenhängen.

Ryanair äußerte sich gegenüber der Nachrichtenagentur Lusa bezüglich Porto dahingehend, dass es eine „kleine Anzahl positiver Fälle“ geben soll. „Ryanair hat vollständig mit der lokalen Gesundheitsbehörde zusammengearbeitet und jede Besatzung, die in engem Kontakt mit bestätigten Fällen stand, wurde in voller Übereinstimmung mit den Richtlinien der lokalen Gesundheitsbehörde sofort vom Roster gestrichen“, so ein Sprecher weiters.

Contact-Tracing der Behörden läuft nur schleppend an

Der jüngste Fall wirft aber auch weitere Fragen auf: Laut dem Flugbegleiter, der von JN zitiert wird, soll dieser allein an jenem Tag, an dem er positiv auf Covid-19 getestet wurde, zuvor mit 689 Passagieren Kontakt gehabt haben. Er befindet sich noch bis mindestens 31. August 2021 in Quarantäne.

Das Contact-Tracing soll aber nur sehr schleppend angelaufen sein und das obwohl er den staatlichen Gesundheitsdienst PSP unverzüglich über seine Tätigkeit als Flugbegleiter informiert hatte. Er musste mehrfach beim Arbeitgeber Druck machen bis die Behörde die Arbeit aufgenommen hatte. Gegenüber der Agentur Lusa sagte das portugiesische Gesundheitsministerium unter anderem, dass der Corona-Ausbruch gar nicht bekannt ist. Allenfalls wisse man von sieben bestätigten Fällen an der Ryanair-Basis Porto.

Die Forderung des erkrankten Flugbegleiters ist klar: Dieser will mit seinem Gang in die Öffentlichkeit auf die Behörden, aber auch seinen Arbeitgeber einwirken, so dass Kabinenpersonal, das mit positiv Getesteten in Kontakt stand, beim nächsten Dienstantritt einen negativen Befund vorlegen muss. Weiters regt er an, dass künftig generell vor jedem Arbeitstag getestet werden solle.

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