Die Corona-Pandemie färbt die Zahlen des börsennotierten Flughafenbetreibers dunkelrot: Am Flughafen Wien ging die Zahl der Passagiere von Jänner bis September 2020 um 70,7 Prozent auf knapp sieben Millionen zurück. Die Zahl der Flugbewegungen schrumpfte in den ersten neun Monaten des heurigen Jahres um mehr als 60 Prozent auf 80.580 Starts und Landungen, die durchschnittliche Auslastung von 77,5 auf 59,5 Prozent.
Auch die Geschäftszahlen schickt die Covid-19-Krise auf Talfahrt, der Umsatz liegt brach. Nur 277 Millionen Euro erwirtschaftete die Flughafen Wien AG im Beobachtungszeitraum und damit um rund 57 Prozent weniger als davor. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sackte um mehr als 80 Prozent auf 62,3 Millionen Euro ab und das operative Ergebnis (Ebit) drehte in die Verlustzone, auf minus 43,6 Millionen Euro. Darüber hinaus hat sich auch die Nettoverschuldung ins Negative entwickelt und bisweilen mehr als verdoppelt (162 Millionen Euro). Der Nettoverlust fällt wohl höher aus als gedacht: Der Flughafen steuert wohl auf ein Minus von 75 bis 85 Millionen Euro vor Minderheiten zu.
Langfristig verfüge man über „gesicherte Liquidität, die für alle vorhersehbaren Krisen-Szenarien eine ausreichende Finanzierung gewährleistet“, heißt es in der Aussendung. Diese wird der Airport auch brauchen. Denn die Aussichten sehen alles andere als rosig aus. Im Oktober wurden nur 378.107 Reisende abgefertigt, derzeit liegt das Passagieraufkommen deutlich unter 20 Prozent des Vorjahres. „Für das Gesamtjahr 2020 erwarten wir zwischen 7,6 Millionen und 7,8 Millionen Fluggäste am Standort Wien“, so Julian Jäger, Vorstand der Flughafen Wien AG.
Die Hoffnung liegt auf Schnelltestungen
„Ein möglicher Weg aus der Krise sind Antigen-Schnelltests: Der gemeinsam mit Austrian Airlines laufende Probebetrieb verläuft sehr erfolgreich und zeigt, dass es möglich ist, Covid-19-Schnelltests in den Reiseprozess gut zu integrieren. Um Wirtschaft und Tourismus wieder in Gang zu bringen, braucht es dringend eine europaweit abgestimmte Teststrategie mit einem flächendeckenden Einsatz dieser Testverfahren“, so Jäger. Auch die aktuellen Ankündigungen zu Impfstoffen würden froh stimmen und Anlass zur Hoffnung geben.