Eine Diskussion über die Erhöhung von Ortstaxen zur Sanierung von Gemeindehaushalten hat sich in Österreich entzündet. Während der WIFO-Ökonom Oliver Fritz sich im Ö1-Morgenjournal für höhere Abgaben aussprach, erteilte die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) diesem Vorschlag eine klare Absage. Die ÖHV befürchtet, daß eine solche Maßnahme die Urlaubspreise im Land in die Höhe treiben und die Gäste direkt belasten würde.
ÖHV-Präsident Walter Veit betonte, der Tourismus sei kein „Selbstbedienungsladen für kommunalpolitische Haushaltslöcher“. Er warnte, daß eine weitere Verteuerung des Urlaubs in Österreich die stabile Nachfrage gefährden könnte. Aktuelle Ergebnisse des Deloitte ÖHV-Tourismusbarometers zeigen, daß trotz steigender Nächtigungszahlen viele Betriebe aufgrund explodierender Kosten für Energie, Waren und Personal keine Verbesserung ihres operativen Ergebnisses erzielen.
Veit argumentierte, daß eine Erhöhung der Ortstaxe im preissensiblen Segment zu einem Rückgang der Buchungen führen könnte. Er forderte stattdessen Entlastungen für die Branche und stabile Rahmenbedingungen anstelle von kurzfristigen Belastungsdebatten. Die ÖHV ist der Ansicht, daß steigende Kosten und zusätzliche Abgaben die Wettbewerbsfähigkeit des österreichischen Tourismus schwächen und sich negativ auf Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Steuereinnahmen auswirken könnten.