Delhi: Lufthansa setzt 103 Flugbegleiter vor die Tür

Lufthansa-Schriftzug am Flughafen Frankfurt am Main (Foto: Jan Gruber).
Lufthansa-Schriftzug am Flughafen Frankfurt am Main (Foto: Jan Gruber).

Delhi: Lufthansa setzt 103 Flugbegleiter vor die Tür

Lufthansa-Schriftzug am Flughafen Frankfurt am Main (Foto: Jan Gruber).
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Die Lufthansa-Crew-Basis in der indischen Hauptstadt Delhi soll defacto geschlossen werden. Der Carrier wird die Verträge mit den meisten dort stationierten Flugbegleitern auflösen. Jene, die bleiben können, sollen Lohnkürzungen einwilligen.

Der Kranich-Konzern erklärt dazu gegenüber Aviation Direct: „Aufgrund der schwerwiegenden finanziellen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie bleibt Lufthansa keine andere Wahl als die Fluggesellschaft umzustrukturieren. Dies umfasst personalbezogene Maßnahmen in Deutschland und Europa sowie in wichtigen internationalen Märkten wie Indien.“

Betroffen sind 103 Flugbegleiter, die über befristete Arbeitsverträge verfügen. Jene 32, die unbefristete Kontrakte in den Händen halten, sollen weiterhin beschäftigt werden. Allerdings will Lufthansa an der Lohnschraube drehen, um die Kosten weiter senken zu können. In einem Aviation Direct vorliegenden Rundschreiben schiebt man der Gewerkschaft die Schuld in die Schuhe.

So habe man sich mit den Arbeitnehmervertretern darauf geeinigt, dass alle Flugbegleiter für zwei Jahre auf unbezahlten Urlaub geschickt werden, jedoch Lufthansa weiterhin die Sozialversicherungsbeiträge bezahlt hätte. Freiwillige Austritte hätte man mit Abfindungen „belohnt“.

Gewerkschaft pochte auf Jobgarantie

Die Gewerkschaft dürfte sich dabei aber nicht wirklich mit den Flugbegleitern abgesprochen haben, denn aus dem vorliegenden Rundschreiben geht weiters hervor, dass es Lufthansa „bedauert“, dass die „Gewerkschaft die geleistete Unterschrift am 31. Dezember 2020 zurückgezogen hat“. Anschließende Verhandlungen brachten kein Ziel, denn die Arbeitnehmervertreter pochten auf eine Beschäftigungsgarantie bis mindestens Ende 2024.

Lufthansa geht in Indien wie Ryanair vor und setzt fast alle in Delhi stationierten Flugbegleiter vor die Tür. Für die Beschäftigten soll der unbezahlte Urlaub unannehmbar sein, denn während diesem gibt es kein Einkommen. Delhi ist nicht die einzige Crew-Base außerhalb Deutschlands, die aufgelöst bzw. stark verkleinert wurde: Bangkok wird mit Ende Feber 2021 ebenfalls dichtgemacht. Damit verbleibt nur mehr Tokio.

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