Die Deutsche Bahn AG hat diese Woche in Berlin den ersten Waggon der neuen ICE-L-Züge präsentiert. Diese weisen gleich mehrere Besonderheiten auf. Unter anderem stammen die Garnituren nicht von Siemens, sondern vom spanischen Hersteller Talgo.
Bislang sind alle Triebzüge, die unter der Marke Intercity Express tagen, von Siemens produziert werden. Mit dem ICE-L kommen nun auch spanische Züge zum Einsatz. Ab Herbst 2024 werden 23 ICE L – das L steht dabei für den englischen Begriff „low floor“, also „Niederflur“ – die Fernverkehrsflotte der DB schrittweise verstärken. Zuerst kommen die Züge auf der Linie Berlin–Amsterdam zum Einsatz. Im Jahr 2026 werden die Züge auch auf den touristischen Verbindungen nach Sylt und Oberstdorf verkehren.
Die Neuzugänge sollen primär in die Jahre gekommene Intercity- und Eurocity-Garnituren ablösen. Teilweise werden die älteren Züge aber weiterhin im Einsatz bleiben und die ICE-L-Triebwägen werden für die Verdichtung des Angebots verwendet. Insgesamt hat man über 100 Exemplare bei Talgo bestellt.
„Diese Züge einer neuen Generation werden das Angebot der DB stärken und sind Teil eines völlig neuen Standards, der vom, wie wir bei Talgo glauben, anspruchsvollsten Kunden auf dem globalen Bahnmarkt gesetzt wird. Das ist ein Paradigmenwechsel im Personenverkehr, den die Deutsche Bahn mit dem neuen ICE L einläutet und der auf dem dynamischen europäischen Markt zum Maßstab werden wird“, so Gonzalo Urquijo Fernández de Araoz, Vorstandsvorsitzender Talgo.
Neuzugänge deutlich langsamer als bestehende ICE-Flotte
Die Reisegeschwindigkeit des ICE-L wird mit jener der österreichischen Railjets vergleichbar sein. Die Deutsche Bahn AG gibt an, dass die Züge mit etwa 230 Stundenkilometern unterwegs sein werden. Damit sind sie deutlich langsamer als die bestehende ICE-Flotte. Der 256 m lange ICE L besteht aus 17 Reisezugwagen inklusive Steuerwagen und einer Mehrsystemlokomotive. Dadurch ist auch ein grenzüberschreitender Einsatz möglich. Die 562 Sitzplätze teilen sich in 85 Sitzplätze der 1. Klasse und 477 Sitzplätze der 2. Klasse auf.
An Bord soll den Passagieren der gleiche Komfort wie in bestehenden ICE-Zügen geboten werden. Dazu gehören neben dem neuen ICE-Innenraumdesign beispielsweise komfortable, komplett neu entwickelte Sitze, ein besonders leistungsfähiges WLAN, mobilfunkdurchlässige Scheiben, viel Platz für Familien mit Kindern, ein Restaurantwagen, acht Fahrradstellplätze sowie Fahrgastinformation mit Echtzeitdaten.
Die nachstehende Slideshow zeigt einige Impressionen der neuen ICE-L-Züge.
1 Comment