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Deutsche Bundesstelle übernimmt Ermittlungen zum AUA-Hagelflug – Kritik an österreichischer Behörde

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Die Umstände des Vorfalls, bei dem eine Maschine der Austrian Airlines (AUA) im Juni 2024 in ein schweres Hagelgewitter geraten und erheblich beschädigt worden war, werden nun von der deutschen Bundesstelle für Flugfalluntersuchung (BFU) untersucht.

Diese Entscheidung wurde getroffen, um jeglichen Anschein von Befangenheit auszuschließen, wie das österreichische Verkehrsministerium bekanntgab. Vera Hofbauer, die zuständige Sektionschefin im Ministerium, bestätigte gegenüber dem Radiosender Ö1 die Übernahme der Ermittlungen durch die deutsche Behörde in Braunschweig. Dieser Schritt erfolgte vor dem Hintergrund anhaltender Kritik an der österreichischen Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB), insbesondere durch den Passagieranwalt Wolfgang List.

Passagieranwalt begrüßt externe Untersuchung – Vorwürfe gegen SUB

Passagieranwalt Wolfgang List hatte die Arbeit der SUB im Zusammenhang mit der Aufklärung des Hagelflugs wiederholt kritisiert und ihr Behinderung der Ermittlungen vorgeworfen. Nun begrüßte er die Übergabe des Falls an eine ausländische Behörde. Laut List hätten die betroffenen Passagiere ein großes Interesse an einer objektiven und transparenten Aufarbeitung dieses gefährlichen Zwischenfalls. Nachdem die Kritik an der SUB zunahm, habe die weisungsfreie Behörde von sich aus benachbarte Untersuchungsstellen um die Übernahme des Falles gebeten, wie Ö1 berichtete.

Auch das Verkehrsministerium in Wien zeigte Verständnis für die Entscheidung der SUB. Sektionschefin Hofbauer erklärte, aus Sicht des Ministeriums sei die Übergabe sinnvoll, um eine unabhängige, neutrale und weniger emotional geführte Untersuchung zu gewährleisten. Ein konkreter Zeitpunkt für den Abschluß der Untersuchungen konnte jedoch nicht genannt werden, da die deutschen Ermittler zunächst die bisherigen Untersuchungsschritte gründlich analysieren müßten. Seitens der AUA hieß es gegenüber Ö1, man habe zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine offizielle Information über die Abgabe der Untersuchung durch die SUB erhalten, sei aber weiterhin an einem raschen Ergebnis interessiert.

Hagel-Zwischenfall im Juni 2024 – Ermittlungen gegen Piloten und SUB-Mitarbeiter

Der Airbus A320 der AUA war am 9. Juni 2024 auf dem Flug von Palma de Mallorca nach Wien-Schwechat in der Steiermark in eine heftige Gewitterzelle geraten, die zu starken Turbulenzen und Hagelschlag führte. Obwohl die Maschine sicher in Schwechat landete, erlitt sie erhebliche Beschädigungen und konnte erst nach Reparaturen wieder in den regulären Flugbetrieb aufgenommen werden.

Im Nachgang des Vorfalls leitete die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen mehrere Personen ein, darunter den Piloten und die Fluglinie selbst. Diesbezügliche Berichte thematisierten mögliche Versäumnisse in der Pilotenausbildung, die die AUA jedoch zurückwies. Weiterhin laufen Ermittlungen gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Sicherheitsuntersuchungsstelle des Bundes (SUB). Die Übergabe des Falles an die deutsche BFU soll nun eine unvoreingenommene Aufklärung der Geschehnisse ermöglichen und das Vertrauen in die Objektivität der Untersuchung stärken.

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