An Deutschlands Verkehrsflughäfen herrscht akuter Personalmangel. Nun versuchen mehrere Branchenverbände dieses Problem mit Hilfe von rund 2.000 Leiharbeitern aus der Türkei zu lösen. Dem Bundesarbeitsministerium, das dies genehmigen muss, wurde dies bereits vorgeschlagen.
Die Vorgehensweise wirft vorab einige Fragen auf, denn die Deutsche Presse Agentur zitiert an einem Schreiben, das an das Ministerium gerichtet ist: Hier ist zu lesen, dass man den Personalbedarf kurzfristig nur über die Rekrutierung im Ausland decken könnte und man eine Leiharbeitsfirma aus Istanbul gefunden habe, die kurzfristig 2.000 Leiharbeiter mit A2-Deutschkenntissen bereitstellen könne.
Allerdings herrscht auch an türkischen Flughäfen massiver Personalmangel, weshalb durchaus kritisch zu hinterfragen ist woher das Fachpersonal stammen soll. Gar über Gefahrenschulungen und Zuverlässigkeitsüberprüfungen sollen die geplanten türkischen Beschäftigten schon verfügen. Warum diese dann nicht an Airports in der Türkei eingesetzt werden, ist eine weitere offene Frage.
Die geplante „Konstruktion“ hat es in sich: Ein Flughafendienstleister soll die türkischen Leiharbeiter „ausborgen“ und anschließend je nach Bedarf auf die deutschen Airports verteilen bzw. „ausleihen“. Es wird auch darum ersucht, dass keine Einzelfallprüfungen vorgenommen werden, sondern das Bundeswirtschaftsministerium den Einsatz der türkischen Leiharbeiter pauschal genehmigen soll und zwar völlig unabhängig davon, ob es für vakante Stellen Bewerber gibt oder nicht. Hinter der Initiative stehen unter anderem der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft, der ADV, der Arbeitgeberverband der Bodenverkehrsdienstleister sowie weitere Interessensvertretungen.