Deutsche Lauda-Mitarbeiter bangen um Löhne

Airbus A320
Airbus A320 "Stuttgart" (Foto: Jan Gruber).

Deutsche Lauda-Mitarbeiter bangen um Löhne

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In Düsseldorf und Stuttgart können laut Rundschreiben des Personalchefs die Mai-Gehälter mangels Finanzmitteln nicht ausbezahlt werden. Das Unternehmen klagt gegen die Entscheidung der Behörde und bittet die Gewerkschaft Verdi um Hilfe.

Während in die Fluggesellschaft Lauda in Österreich freiwillig die Kurzarbeit beendete, da die Gewerkschaft Vida den vorgefertigten Kollektivvertrag nicht unterschrieben hat, schmetterte die deutsche Bundesagentur für Arbeit Würzburg den Antrag, um den im Vorfeld analog zu Österreich ebenfalls einiges an Wirbel entstanden, war ab. Das bedeutet, dass sich die deutschen Lauda-Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit befinden und das Arbeitsamt auch keine Gelder an das Unternehmen ausbezahlt.

Zur Erinnerung: Ende April 2020 drohte Personalchef Robert Wall den Piloten und Flugbegleitern der Bases Düsseldorf und Stuttgart damit, dass man mangels Finanzmitteln die Auszahlung der April-Gehälter nicht mehr vornehmen könnte, es sei denn die Gewerkschaften schließen einen Tarifvertrag Kurzarbeit ab und die Beschäftigten stimmen dafür. Mitarbeiter der deutschen Lauda-Bases erklärten übereinstimmend, dass sie für April 2020 ihre Bezüge in der Höhe des Kurzarbeitergeldes zuzüglich der von Verdi bzw. der Vereinigung Cockpit ausverhandelten Aufstockung erhalten haben. Daraus lässt sich also schließen, dass die Finanzmittel vorhanden waren.

Lauda erzielt seitens der Bundesarbeitsagentur Würzburg, die den Antrag bearbeitet, zunächst eine vorläufige Zusage, die fünf Tage später zurückgezogen wurde. Es folgte ein negativer Bescheid, wobei zu den Gründen auf Anfrage weder die Behörde noch das Unternehmen Angaben machten. Geschäftsführer Andreas Gruber bestätigte im Gespräch mit Aviation.Direct lediglich, dass der Antrag auf Kurzarbeit abgelehnt wurde. Man habe ein Rechtsmittel gegen die Entscheidung eingelegt und aufgrund des laufenden gerichtlichen Verfahrens könne er sich inhaltlich nicht weitergehend äußern.

Mai-Gehälter können nicht ausbezahlt werden

Die deutschen Lauda-Mitarbeiter erhielten ein Anschreiben von Personalchef Robert Wall, das Aviation.Direct vorliegt. Beim Lesen dürften die Beschäftigten in Stuttgart und Düsseldorf durchaus ein Dejavu bekommen haben, denn erneut schreibt der Lauda-Manager, dass das Unternehmen ohne die Kurzarbeitsfinanzmittel kein Geld für die Auszahlung der Gehälter habe. Daher könne man die Mai-Gehälter nicht ausbezahlen, hofft jedoch dass sich eine Lösung findet, so dass die Löhne bis Mitte Juni nachbezahlen kann. Die Entscheidung der Bundesarbeitsagentur bezeichnet Wall als ungesetzlich und diese würde dazu führen, dass die Löhne und Arbeitsplätze der deutschen Lauda-Mitarbeiter in Gefahr sind. Besonders bemerkenswert ist aber, dass der Personalchef auch schreibt, dass er die Gewerkschaft Verdi um Unterstützung bei der Erlangung der Kurzarbeit gebeten habe. Ein Novum, denn der Konzern gilt generell als gewerkschaftsfeindlich, wie sich momentan in Österreich sehr deutlich zeigt.

In Deutschland blicken die Lauda-Mitarbeiter mit großen Sorgen in Richtung Zukunft, da im Falle einer Nichtzahlung der Löhne keine Absicherung besteht. Diese würde nur dann greifen, wenn das Unternehmen oder ein Gläubiger zuvor Insolvenz anmelden würde. In einem solchen Szenario würde es dann Insolvenzgeld vom Arbeitsamt geben. Daran können sich viele ehemalige Air-Berlin- und Niki-Mitarbeiter, die heute in Deutschland für Lauda arbeiten, noch sehr gut erinnern. So extrem lange ist der Kollaps der Air Berlin Group noch nicht her.

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