Der Deutsche Reise-Verband warnt davor, dass eine Nicht-Verlängerung der Überbrückungshilfen für die Reisebüros und –veranstalter zu einer großen Insolvenzwelle führen könnten. Die Standesvertretung verweist auf eine Umfrage und führt an, dass 98 Prozent der Tour Operator und 96 Prozent der Vermittler am Tropf des Staats hängen würden.
Bedingt durch die Corona-Pandemie und die äußerst schwache Nachfrage verzeichnet die Touristik schon seit etwa April 2020 negative Umsätze. Das bedeutet, dass man mehr Erstattungen leisten musste als Neuaufträge an Land ziehen konnten. Die komplizierten Einreise- und Quarantänebestimmungen und das gezielte Stigmatisieren von Reisen führten in der Bundesrepublik zu einer extrem niedrigen Nachfrage.
Der DRV führte eine Umfrage durch, an der 450 Mitglieder teilgenommen haben. Dabei handelte es sich um Reiseveranstalter und –büros. Die deutlich überwiegende Mehrheit gab an, dass man sowohl Kurzarbeit als auch Überbrückungshilfen der Bundesregierung in Anspruch nimmt. Ohne diese Unterstützungsleistungen hätte man weder die Jobs halten können, noch den Betrieb.
Interessant erscheint auch, dass weit mehr als 90 Prozent der Befragten angegeben haben, dass sie die wirtschaftliche Situation für das Gesamtjahr 2021 „sehr schwierig“ einschätzen. Man rechnet damit, dass allenfalls 50 Prozent des Umsatzes von 2019 erzielt werden kann. Rund zwei Drittel gaben an, dass sie mit höchstens 25 Prozent rechnen.
Etwa 90 Prozent der Vermittler und 85 Prozent der Tour Operator sind der Ansicht, dass die Überbrückungshilfen verlängert werden müssen. Immerhin zwei Drittel fordern auch die Fortführung der Kurzarbeit. Andernfalls drohe aufgrund der angespannten Finanzlage vielen Betrieben der Gang zum Konkursrichter.