In Deutschland soll hinsichtlich der Erstattung von Ticketgeldern abgesagter Flüge weiterhin unrund laufen. Das Fluggastrechteportal Flightright behauptet, dass besonders deutsche Airlines Rückzahlungen verschleppen oder gar verweigern sollen.
Das Unternehmen beruft sich dabei auf Fälle, die Passagiere über das Portal eingereicht hätten. Dieses kassiert im Erfolgsfall eine Provision, so dass die Dienstleistung für Kunden nicht kostenfrei ist. Jedenfalls habe unter den deutschen Fluggesellschaften Eurowings am besten abgeschnitten. In 41 Prozent der Fälle hätte dieser Carrier aufgrund von Zahlungsaufforderungen von Flightright den Ticketpreis erstattet. Bei Condor wäre dies in 40 Prozent der Fälle erfolgt. Tuifly soll sich mit einer Rückzahlungsquote von 34 Prozent auf Platz Drei befinden. Schlusslicht soll Lufthansa mit nur rund 30 Prozent Erstattungen sein.
Besser abgeschnitten haben Billigfluggesellschaften wie Ryanair und Easyjet. Der irische Lowcost-Konzern soll in 77 Prozent der eingereichten Fälle zurückbezahlt haben. Beim britischen Mitbewerber soll die Quote bei 70 Prozent gelegen haben.
Flightright-Managerin Claudia Brosche kritisiert das Verhalten von Lufthansa, denn der Carrier würde die Erstattung von Ticketgeldern bürokratisch gestalten. Als Beispiele führt sie an, dass Vollmachten und Abtretungserklärungen im Original per Post verlangt werden, jedoch andere Airlines diese auf dem digitalen Weg akzeptiert werden. Flightright hält dies für eine Verzögerungstaktik, die „ein schlechtes Licht auf die größte deutsche Airline“ werfen würde. Generell ist man der Ansicht, dass der Kranich „schwer nachvollziehbar“ agieren würde.