Am heutigen Montag müssen sich Flugreisende in Deutschland auf erhebliche Einschränkungen einstellen. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, der nahezu alle großen Flughäfen des Landes betrifft. Hintergrund sind festgefahrene Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst.
Betroffen sind die Flughäfen München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Bonn, Düsseldorf, Dortmund, Hannover, Bremen, Hamburg, Berlin-Brandenburg und Leipzig-Halle. Der Streik beginnt um 00:00 Uhr und soll bis 23:59 Uhr andauern. Passagiere müssen mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Einige Flughäfen, wie der BER in Berlin, haben bereits angekündigt, den gesamten Flugbetrieb für diesen Tag einzustellen. Auch der Flughafen Frankfurt erwartet massive Beeinträchtigungen und rät Reisenden, nicht zum Flughafen anzureisen.
Der Warnstreik ist Teil der laufenden Tarifauseinandersetzungen zwischen Verdi und den Arbeitgebern des öffentlichen Dienstes. Verdi fordert eine Lohnerhöhung von acht Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat, sowie höhere Zuschläge für Arbeit zu ungünstigen Zeiten. Zudem sollen die Ausbildungsvergütungen um 200 Euro monatlich steigen, und es werden drei zusätzliche freie Tage gefordert. Die Arbeitgeberseite hat diese Forderungen als nicht finanzierbar zurückgewiesen. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 14. bis 16. März 2025 in Potsdam geplant.
Reaktionen und Kritik
Die angekündigten Streiks stoßen bei Vertretern der Luftverkehrsbranche auf Kritik. Der Flughafenverband ADV bezeichnete Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, als unverhältnismäßig. Auch die Lufthansa äußerte Unverständnis über die Wahl der Streikmittel.
Auswirkungen auf den Nahverkehr
Parallel zu den Flughafenstreiks kommt es auch im öffentlichen Nahverkehr zu Arbeitsniederlegungen. In Düsseldorf und Umgebung hat Verdi die Beschäftigten der Rheinbahn zu einem 48-stündigen Warnstreik aufgerufen, der am Montagmorgen um 3 Uhr beginnt. Betroffen sind neben Düsseldorf auch umliegende Gebiete wie der Kreis Mettmann, Meerbusch sowie die Verbindungen nach Duisburg, Krefeld, Neuss und Ratingen. Während des Streiks werden keine U-Bahnen oder Straßenbahnen verkehren, und nur wenige Buslinien sind im Einsatz. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr soll hingegen regulär betrieben werden.
Empfehlungen für Reisende
Fluggäste und Pendler sollten sich frühzeitig über alternative Reisemöglichkeiten informieren und gegebenenfalls ihre Reisepläne anpassen. Es wird empfohlen, die aktuellen Informationen der jeweiligen Verkehrsunternehmen zu beachten und, wenn möglich, auf nicht betroffene Verkehrsmittel auszuweichen.
Die Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst gestalten sich weiterhin schwierig. Ob der geplante Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeberseite erhöht und zu einem Angebot führt, bleibt abzuwarten. Reisende sollten sich in den kommenden Tagen regelmäßig über die aktuelle Lage informieren, um auf mögliche weitere Streikankündigungen vorbereitet zu sein.