Die Luftfahrtbranche steht vor einer potenziellen Neuausrichtung, die weitreichende Auswirkungen auf den europäischen Markt haben könnte. Air France-KLM, die große europäische Fluggesellschaften vereint, erwägt eine Übernahme der portugiesischen Airline TAP Air Portugal. Ben Smith, CEO des Unternehmens, äußerte in einer Pressekonferenz, dass die Gruppe interessiert sei, ihre kürzlich erfolgreiche Übernahmestrategie bei der skandinavischen SAS Airline auf TAP zu übertragen, sofern die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies zulassen. Air France-KLM hat sich mit einer Minderheitsbeteiligung an der SAS, einer der größten Fluggesellschaften Skandinaviens, als bedeutender Akteur auf dem europäischen Markt etabliert. Im Jahr 2024 konnte der Konzern eine 19,9-prozentige Beteiligung an SAS erwerben, mit einem exklusiven Weg zur Mehrheitsbeteiligung. Ben Smith bezeichnet diese Übernahme als Modell, das dem Konzern eine risikoarme Möglichkeit bietet, in die Konsolidierung des Luftfahrtmarktes einzugreifen. Im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die sich ohne staatliche Unterstützung durch Übernahmen oder Fusionen bewegen, sieht Air France-KLM in seiner eigenen Struktur, die eine starke Verbindung zu den französischen und niederländischen Regierungen umfasst, einen entscheidenden Vorteil. Dies sei besonders im Hinblick auf die oft als restriktiv wahrgenommene Wettbewerbspolitik der Europäischen Kommission von Bedeutung, die Fusionen und Übernahmen in der Branche regelmäßig überprüft. Smith äußerte in seiner Pressekonferenz auch sein Bedauern über die kontinuierliche Einmischung der Europäischen Kommission in solche Prozesse, die nach seiner Meinung europäische Fluggesellschaften gegenüber ihren globalen Wettbewerbern schwäche. Dies könne, so Smith weiter, die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Fluggesellschaften auf lange Sicht beeinträchtigen, wenn nicht genügend Flexibilität für Zusammenschlüsse und Partnerschaften gewährt werde. TAP Air Portugal als strategisches Ziel Der