DFS: Keine Erholung, sondern Stagnation

Foto: Deutsche Flugsicherung.
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DFS: Keine Erholung, sondern Stagnation

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Der Flugverkehr in Deutschland soll bis Dezember 2020 nur rund 45 Prozent des Vorkrisenniveaus erreichen. Davon geht die Deutsche Flugsicherung (DFS) in ihrer jüngsten Prognose aus. Die Rekordwerte des Jahres 2025 werde man frühestens in 2025 wieder erreichen.

Das Unternehmen stellt auch fest, dass die Erholung der Luftfahrtbranche nach dem Aufwärtstrend, der zwischen Juni und Ende August 2020 zu verzeichnen war, ins Stocken geraten ist. Insbesondere der Tourismus habe stark dazu beigetragen, dass der Reiseverkehr, wenn auch auf niedrigem Niveau, wieder angelaufen ist. Die jüngsten Reise- und Quarantänebestimmungen führen laut DFS dazu, dass die Nachfrage deutlich geringer ausfällt. Zugleich sind für das vierte Quartal 2020 keine Impulse aus dem Interkontinentalverkehr zu erwarten, und eine Erholung des Geschäftsreiseverkehrs ist nach wie vor nicht abzusehen.

Daher passte die Deutsche Flugsicherung ihrer Prognose für die weitere Entwicklung des deutschen Luftverkehrs an. Aktuell geht man davon aus, dass das Aufkommen auf dem momentanen Niveau stagnieren wird. Im August und September 2020 hat die DFS im Vergleich zum Vorjahreszeitraum nur 45 Prozent des Flugaufkommens kontrolliert.

„Bei diesen Verkehrszahlen wird es vorerst bleiben, denn es gibt bislang keine Anzeichen für einen nennenswerten Aufschwung. Wir rechnen dafür damit, dass sich der Verkehr im Corona-Jahr 2020, verglichen mit dem Vorjahr, mehr als halbiert“, so DFS-CEO Prof. Klaus-Dieter Scheurle.

Die Verkehrsentwicklung 2020 mit den DFS-Prognosen aus April (blaue Linie) und September (rote Linie). – Grafik: DFS

Zu Beginn der Krise war die DFS noch davon ausgegangen, dass der Verkehr zum Jahresende wieder langsam ansteigt – von 45 Prozent im September auf 75 Prozent im Dezember. „Die steigenden Infektionszahlen und die Test- und Quarantänebestimmungen für Rückkehrer dämpfen den Verkehrsanstieg, den wir seinerzeit erwartet haben“, sagt Prof. Scheurle. Bleibt es dabei, wird die DFS 2020 voraussichtlich rund 1,5 Millionen Flüge nach Instrumentenflugregeln kontrollieren. Das ist im deutschen Luftraum die niedrigste Zahl seit der Wiedervereinigung; 1991 wurden 1,65 Millionen Flüge gezählt.

Auch ihre Prognose für die langfristige Entwicklung hat die DFS vor diesem Hintergrund angepasst. „Die ersten Covid-19-Impfstoffe werden nach heutiger Einschätzung im Verlauf des Jahres 2021 zur Anwendung kommen. Wegen des langfristig geänderten Reiseverhaltens gehen wir außerdem davon aus, dass das Verkehrsaufkommen vor der Krise erst im Jahr 2025 wieder erreicht werden kann“, sagt der CEO. Allerdings startet die Erholung nun auf einem niedrigeren Niveau als noch im Frühjahr angenommen. Für 2021 rechnet die DFS damit, dass der Verkehr auf 60 Prozent des Vorkrisen-Niveaus ansteigt. In den folgenden Jahren geht die DFS von einem stetigen Wachstum um jeweils zehn Prozentpunkte aus.

Die DFS-Prognosen aus April (blaue Linie) und September 2020 (rote Linie) für die Verkehrsentwicklung 2019-2025. – Grafik: DFS.

„Abgestimmtes Vorgehen unabdingbar“

Die aktuellen Entwicklungen im Luftverkehr verfolge er mit großer Sorge, sagt Prof. Scheurle. „Derzeit gibt es ein Bündel an unterschiedlichen Reisebeschränkungen, Quarantäneregeln und Teststrategien, die den Airlines eine Wiederaufnahme des normalen Flugbetriebs unmöglich machen. Für eine Rückkehr zur Normalität ist ein internationales, mindestens aber europaweit abgestimmtes Vorgehen unabdingbar.“

Grundsätzlich sei er zuversichtlich, dass der Luftverkehr auch diese Krise meistern werde, sagt der CEO. „Airlines, Flughäfen und Flugsicherungen sind das Rückgrat einer vernetzten Welt. Allein die weltweite Verteilung von Impfstoffen gegen das Corona-Virus wird eine logistische Herausforderung sein. Hier wird das Flugzeug einen wesentlichen Beitrag leisten.“

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