Der Logistikkonzern DHL könnte nach Einschätzung seines Vorstandsvorsitzenden Tobias Meyer von den aktuellen Zollpolitiken des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump profitieren. Die von Trump angedrohten und teilweise bereits umgesetzten Zölle im Handelskonflikt zwischen den USA und China führen laut Meyer zu einer Umstrukturierung der globalen Lieferketten, was dem Bonner Konzern zusätzliches Geschäft einbringen könnte.
Meyer erklärte in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“, daß Unternehmen ihre Lieferketten anpassen, um den Auswirkungen der Zölle zu entgehen. Dies führe zu einer Zunahme von Transporten, von denen DHL als Logistikdienstleister profitieren könne. Zudem sei der Marktanteil von DHL auf der Handelsroute zwischen China und den USA im Vergleich zu anderen Routen relativ gering. Eine Verlagerung des Handelsvolumens auf andere Routen würde somit positiv für DHL ausfallen.
Zusätzlich wies Meyer darauf hin, daß die Deutsche Post, der Mutterkonzern von DHL, von der zunehmenden Zollbürokratie profitiere. Die erhöhte Anzahl an Verzollungsprozessen bedeute mehr Arbeit für Dienstleister wie DHL, die diese Dienstleistungen abrechnen. Die Zollpolitik von Trump könnte somit für DHL sowohl durch die Umstrukturierung der Lieferketten als auch durch die Zunahme von Verzollungsdienstleistungen zu einem Geschäftsaufschwung führen.