Eigentlich wollte die niederländische Regierung ab dem kommenden Jahr die Kapazität am Flughafen Amsterdam-Schiphol reduzieren. Man argumentierte mit Lärm- und Umweltschutz. Nun nimmt man von dem Vorhaben – zumindest vorläufig – Abstand.
Dazu beigetragen haben dürfte auch der Umstand, dass Jetblue, KLM und andere Carrier erheblichen Widerstand geleistet haben. In den Vereinigten Staaten drohte dem niederländischen Carrier gar der Verlust von etwa 1.000 Start- und Landerechten, denn ungefähr in diesem Umfang hätten amerikanische Carrier in Amsterdam-Schiphol weniger fliegen würden. In den USA sieht man im Vorhaben der niederländischen Regierung einen möglichen Verstoß gegen internationale Luftverkehrsabkommen.
Die Hartnäckigkeit verschiedener Airlines, allen voran Jetblue, dürfte sich ausgezahlt haben. Die EU-Kommission schaltete sich ein und teilte der niederländischen Regierung mit, dass mögliche Verletzungen des Luftverkehrsabkommens zwischen der EU und den USA im Raum stehen könnten. Es wurde gar ein EU-Vertragsverletzungsverfahren angedroht.
Zumindest vorläufig lässt die niederländische die Kapazitätsbeschränkungen nun fallen. Dies stößt bei Anrainern sowie so genannten Umweltschützern auf Kritik und Unverständnis. Ob Jetblue die begehrten Slots erhalten wird oder nicht, ist aber noch offen. Der Regulator muss nämlich die nun wieder zur Verfügung stehenden Start- und Landerechte vergeben. Es wird damit gerechnet, dass dieser Schritt in den nächsten Tagen folgen wird.