Auf dem Flughafen Dublin wurde am 9. Feber 2021 ein Airbus A319 der Air Moldova aufgrund eines Gerichtsbeschlusses beschlagnahmt. Das auf die Durchführung von ACMI- und Charterdienstleistungen spezialisierte rumänische Unternehmen Just Us Air hat den entsprechenden Antrag gestellt.
Nach Angaben des irischen Gerichts geht es um Zahlungsrückstände in der Höhe von 4,2 Millionen Euro, die aus einer ACMI-Tätigkeit von Just Us Air für Air Moldova resultieren sollen. Der Gerichtsbeschluss erging bereits Anfang des Monats. Die zuständigen Behörden sollen laut lokalen Medien Vorkehrungen getroffen haben, dass die Pfändung ohne Öffentlichkeit und Medien vollzogen werden konnte.
Die rumänische Just Us Air flog mit der YR-URS zwischen Mai und Oktober 2018 im Auftrag von Air Moldova. Kurz danach wurde der einstige Staatscarrier privatisiert und die Zusammenarbeit mit dem Wetlease-Partner endete. Aus diesem Auftrag sollen der Millionen-Euro-Betrag offen sein. Da alle anderen Versuche das Geld einbringlich zu machen keinen Erfolg hatten, wurde der Antrag auf Pfändung eines Flugzeuges gestellt.
Carrier bestätigt die Pfändung
Air Moldova bestätigte, dass auf dem Flughafen Dublin ein Airbus A319 gepfändet wurde. Die Schuld dafür sucht man in den Maßnahmen des Vorprivatisierungsmanagements. „Die Schulden entstanden aufgrund einer zweifelhaften Vereinbarung, die von den früheren Leitern der Fluggesellschaft geschlossen wurde. Flugbeschränkungen aufgrund der COVID-19-Pandemie führten zu einem Mangel an Betriebskapital, was zur Aussetzung der Zahlungen für die angesammelten Schulden führte“, so ein Sprecher.
Betroffen ist die ER-AXL, die am Dienstagabend aus Chisinau kommend in Dublin gelandet ist. Aufgrund der von einem Gericht angeordneten Pfändung befindet sich die Maschine weiterhin auf dem irischen Hauptstadtflughafen. Just Us Fly dürfte von der Maßnahme aber nicht sonderlich viel haben, denn der Airbus A319 befindet sich nicht im Eigentum von Air Moldova, sondern ist ein Leasingflugzeug, das von Fly Leasing geleast wird.
Der Rückflug in die Hauptstadt Moldawiens musste gestrichen werden. Das Unternehmen hofft, dass man die Passagiere am 13. Feber 2020 nach Hause fliegen kann. Derzeit bemüht man sich, dass das gepfändete Flugzeug bis dahin freigegeben wird. Andernfalls überlegt man ein Ersatzflugzeug einzusetzen. Theoretisch könnte man Gefahr laufen, dass dann auch dieses festgesetzt wird.