Seit 1. August 2022 sind so genannte „Preighter“ in der Europäischen Union Geschichte, denn die EASA hat die seit Frühjahr 2020 bestehende Ausnahmeregelung nicht mehr verlängert. Man hält dies für nicht mehr notwendig.
Zu Beginn der Corona-Pandemie waren Passagierflüge aufgrund von Grenzschließungen bzw. nahezu unüberwindbaren Einreise- und Quarantänebestimmungen, die panikartig ohne jegliche wissenschaftliche Evidenz erlassen wurden, so ganz und gar nicht gefragt. Viele Fluggesellschaften haben ihren Betrieb temporär eingestellt bzw. konnten sich zumindest teilweise ins Frachtgewerbe „flüchten“.
Temporär bestand eine äußerst hohe Nachfrage, so dass auch Passagierflugzeuge für den Transport von Masken und sonstigen Gütern herangezogen wurden. Auch die österreichische Austrian Airlines funktionierte Maschinen, mit denen normalerweise Passagiere transportiert werden, temporär in so genannte „Preighter“ um. Für den genannten Carrier war es aber eher ein „Groscherlgeschäft“, denn in Österreich gab es – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern – keinen Frachtboom. Im Gegenteil: Das Aufkommen war sogar stark rückläufig.
Die EASA sieht nun keine Notwendigkeit für den weiteren Einsatz von Passagierflugzeugen als so genannte „Preighter“. Die Ausnahmeregelung ist am 31. Juli 2022 ausgelaufen und wurde nicht verlängert. Dazu erklärt die europäische Behörde: Die Ausnahmeregelungen wurden nicht über den 31. Juli 2022 hinaus verlängert. Das Gleiche gilt für bestehende Genehmigungen, die auf der Grundlage der Abweichung für die Beförderung von Fracht in Fahrgasträumen erteilt wurden. Es wird erwartet, dass die Frachtkapazität in den Laderäumen von Passagierflugzeugen bis zum Sommer 2022 zunehmen wird, was den Druck auf die Logistikkette verringern wird“.