Die Billigfluggesellschaft Easyjet bietet sechsstündige Flüge von Manchester nach Aqaba (Jordanien) um 14,99 Euro an. Rechnerisch verlangt man pro Flugstunde nur etwa 2,50 Euro. Inkludiert ist allerdings nur ein kleines Handgepäckstück.
Aqaba befindet sich am Roten Meer und war in der Vergangenheit ein beliebter Urlaubsort. In unmittelbarer Nähe befindet sich die israelische Stadt Eilat. Ausflüge zwischen den beiden Staaten sind möglich, jedoch mit horrenden Grenzkontrollgebühren verbunden. Die Flughäfen Eilat und Aqaba sind mehr oder weniger nebeneinander gebaut und mit freiem Auge vom jeweiligen anderen Airport aus sichtbar.
Das Portal Simpleflying.com schreibt unter anderem, dass damit zu rechnen ist, dass Easyjet die Preise anheben muss. Hintergrund ist unter anderem, dass aufgrund der langen Flugdauer die eingesetzte Maschine nur einen einzigen Umlauf pro Tag absolvieren kann. Bei Hin- und Rückflug sind die Mittelstreckenjets mindestens 12 Stunden in der Luft.
Billigflieger sind in der Regel bestrebt so viele Legs wie möglich pro Tag durchzuführen. Je mehr das Flugzeug fliegt, desto mehr Geld verdient es. Allerdings sind Billigangebote in diese Region nicht gerade ungewöhnlich, denn beispielsweise Wizz Air hat wiederholt Flüge von/nach Eilat um nur einen Euro angeboten.
Region für hohe Subventionen bekannt
Natürlich stellt sich rasch die Frage wie sich denn das rechnen soll, denn auch wenn Passagiere alle möglichen Extras kaufen, wird es aufgrund der auch ab Wien langen Flugdauer wirtschaftlich kompliziert. Die Erklärung ist aber simpel: Sowohl in Eilat als auch in Aqaba werden insbesondere Lowcoster mit üppigen Subventionen, die pro Passagier ausbezahlt werden, angelockt. In Israel lag diese in der Vergangenheit bei etwa 80 Euro pro Kopf. Manche Lowcoster haben daher die Anzahl der Fluggäste mit Hilfe besonders billiger Angebote „optimiert“, um letztlich mehr Subventionen an Land ziehen zu können.
Den Subventionsgebern dürfte das so ziemlich egal sein, denn je mehr Gäste in die Region gebracht werden, desto mehr Geld landet in den Kassen der Hotels und touristischen Betriebe. Über Steuern, sofern erhoben, profitiert dann der Staat wieder.