Eigentlich wollte am 10. Mai 2023 eine ältere Dame mit Easyjet von Glasgow nach Faro fliegen. Durch eine Verkettung ungünstiger Umstände konnte sie aber ins falsche Flugzeug einsteigen und gelangte so zunächst nach Bristol. Auf ihren ursprünglichen Flug U22163 hatte dies ebenfalls Auswirkungen. 

Immer wieder kommt es vor, dass es Passagieren gelingt beim Boarding ins falsche Flugzeug zu gelangen und dann auch noch an Bord zum Beispiel aufgrund der Kabinendurchsagen nicht zu bemerken, dass die Maschine, in der man sich befindet gar nicht zum gewünschten Zielort fliegt. Beispielsweise Ryanair lässt mittlerweile ansagen, dass man sich sofort bei der Crew melden soll, wenn zum Beispiel London-Stansted nicht der Zielort ist, an den man möchte. 

Der genaue Grund wie die Frau an Bord des Bristol- statt Faro-Fluges gelangen konnte, wird von Easyjet und dem in Glasgow tätigen Ground-Handling-Anbieter noch untersucht. Laut einem Bericht von Bristol Live soll das Kabinenpersonal den Kapitän darüber informiert haben, dass ein Passagier, der geboardet wurde, fehlt. Aus Sicherheitsgründen entschied er, dass nach dem Reisenden, einer älteren Dame gesucht werden muss. Über zwei Stunden vergingen zunächst ohne Ergebnis. 

Dazu kommt noch, dass die Frau kein “normaler Passagier” war, sondern ein so genannter PRM-Reisender. Das bedeutet konkret, dass sie Unterstützung durch das Bodenpersonal erhalten hat, weil sie zum Beispiel nicht mehr so fit auf den Beinen gewesen sein könnte. Dass ein PRM-Gast, der bereits geboardet ist, spurlos verschwindet, kommt eigentlich so gut wie nie vor. Dennoch konnte die Frau weder im Flugzeug noch im Terminal gefunden werden. 

Auch musste die Polizei unterstützend bei der Suche mithelfen, denn zumindest in der Theorie lag ein Sicherheitsproblem vor. Gefunden wurde die ältere Dame dennoch nicht, zumindest nicht im Easyjet-A320 und im Terminal des Flughafens Glasgow. Aus Bristol kam aber dann ein Anruf, denn dort wurde die Frau, die eigentlich nach Faro fliegen wollte, “gefunden”. Dem derzeitigen Stand der Dinge nach ist davon auszugehen, dass sie durch den PRM-Service irrtümlich ins falsche Flugzeug gebracht wurde und durch eine Verkettung ungünstiger Umstände niemandem aufgefallen ist, dass ein Passagier mehr an Bord ist. Beim Faro-Flug ist das der Besatzung aber aufgefallen, dass die Dame fehlt. 

In Bristol stand für Easyjet-Flug U22208 natürlich kein PRM-Mitarbeiter parat, weshalb sich die Frau hilfesuchend an die Kabinenbesatzung gewandt hatte. Und so wurde dann unverzüglich durchgegeben, dass man irrtümlich einen Fluggast nach Bristol statt Faro geflogen hat.  

Nach Faro ging es für die Reisende dann trotzdem, denn der Carrier organisierte, dass sie mit dem nächstmöglichen Flug nonstop von Bristol nach Faro fliegen konnte. Diesmal ist sie auch tatsächlich auf dem portugiesischen Airport angekommen. Easyjet redete gegenüber Bristol Live nicht lange um den heißen Brei herum: “Wir bestätigen, dass ein Passagier am Mittwoch, den 10. Mai, 2023 am Flughafen Glasgow das falsche Flugzeug bestiegen hat und nach Bristol gereist ist. Sobald dies bemerkt wurde, wurde für sie ein Flug von Bristol nach Faro, ihrem ursprünglichen Zielort, organisiert. Der Passagier wurde während der gesamten Zeit von unserem Team betreut und zum Flugzeug begleitet.”