Vor dem Jahr 2023 wird der Flugverkehr höchstwahrscheinlich nicht das Niveau des Jahres 2019 erreichen, davon geht Easyjet-Konzernchef Johan Lundgren aus. Gleichzeitig kritisiert er gegenüber dem Evening Standard auch hohe Kosten für Coronatests und die Komplexität der Einreise- und Quarantänebestimmungen.
Für die Notwendigkeit der im Frühjahr gesetzten Sofortmaßnahmen bringt der Manager zwar noch Verständnis auf, doch danach ist zu wenig auf Europaebene geschehen. „Wir wissen, dass der einzige Faktor, der Kunden von der Buchung und dem Reisen abhält, Einschränkungen wie Quarantäne sind. Aus diesem Grund ist es so wichtig, dass die Regierungen einen Fahrplan haben, um Beschränkungen aufzuheben, wenn mehr Menschen geimpft werden und wenn dies sicher ist“, so Lundgren.
Der Manager fordert daher, dass die für die Einreise in viele Länder erforderlichen Coronatests billiger werden. „Für die meisten Menschen und Familien ist das momentan unerschwinglich. Die Tests müssen einfach billiger werden. Wenn man die aktuellen Preise für die Testungen auf den Reisepreis addiert, dann können nur noch wohlhabende Menschen fliegen“. Mancherorts kommen noch Kosten für Quarantänehotels dazu. „Wir wollen keine normalen, hart arbeitenden Familien treffen, für die vor Unternehmen wie Easyjet kein Urlaub möglich war. Das kann nicht das Richtige sein, es schafft nur weitere Spaltungen in der Gesellschaft“.
Den momentan in der Politik kursierenden Vorschlag, dass Personen, die bereits geimpft wurden, Reiseerleichterungen erhalten sollen oder gar im Flugverkehr eine Impfpflicht eingeführt werden soll, findet Lundgren nicht attraktiv: „Wichtig ist zu wissen, ob Sie das Virus haben oder nicht, weshalb wir jetzt billig und schnell testen sollten. Ich denke nicht, dass die Idee einer obligatorischen Impfung für Reisen eine Lösung ist“.