Zwischen der deutschen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit und Tuifly ist eine rasche Einigung nicht in Sicht. Die Arbeitnehmervertreter fühlen sich aufgrund eines internen Rundschreibens, das Geschäftsführer Oliver Lackmann unterzeichnete, schlecht behandelt. In diesem wird behauptet, dass die Flugzeugführer die einzige Mitarbeitergruppe wären, die keinen finanziellen Beitrag zur Sicherheit des Unternehmens leisten wollen.
Anfang November 2020 beendete die Tuifly-Geschäftsführung die Verhandlungen mit der Vereinigung Cockpit ergebnislos. Die VC sprach damals davon, dass die Gespräche arbeitgeberseitig beendet wurden und das Unternehmen starke Zugeständnisse fordert, jedoch den Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen ablehnen soll.
„Wir verurteilen die Blockadehaltung von TUIfly“, kommentiert Marcel Gröls, Vorsitzender Tarifpolitik der VC. „Wir haben in wochenlangen, teilweise zähen Verhandlungen durchaus Schritte in die richtige Richtung gemacht. Jetzt aufzugeben ist keine Option, wenn man bedenkt, was auf dem Spiel steht. Jetzt soll mithilfe von Staatsgeld eine tiefgreifende Umstrukturierung vorangetrieben werden, die mit der aktuellen Krise überhaupt nichts zu tun hat. Dagegen wehren wir uns. Darüber hinaus ist die Aussage des TUIfly-Managements auch inhaltlich falsch, denn die Pilotinnen und Piloten sind sehr wohl bereit, einen erheblichen und schmerzhaften Beitrag für die Zukunft des Unternehmens zu leisten. Das haben wir dem Arbeitgeber in den Verhandlungen auch immer so mitgeteilt.“
Die Gewerkschaft fordert neuerlich, dass die Landes- und Bundespolitik intervenieren soll und verweist auf die Staatshilfe in der Höhe von bislang drei Milliarden Euro. Betont wird auch, dass die VC weiterhin für Verhandlungen zur Verfügung steht.